Ausland
Ärzte ohne Grenzen fordert mehr finanzielle Hilfe für somalische Flüchtlinge
Freitag, 15. Juni 2012
Nairobi/Berlin – Angesichts der weiterhin angespannten Lage im kenianischen Flüchtlingslager Dadaab hat die Organisation Ärzte ohne Grenzen von der internationalen Gemeinschaft mehr finanzielle Unterstützung. Laut einem anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni veröffentlichtem Bericht ist die Lage in Dadaab auch ein Jahr nach der Ernährungskrise inakzeptabel. Das weltweit größte Flüchtlingslager beherbergt mehr als eine halbe Million somalischer Flüchtlinge.
„Auch wenn die Flüchtlinge Essen erhalten, ist Dadaab heute kein sicherer Zufluchtsort mehr“, sagt Elena Velilla, Projektverantwortliche von Ärzte ohne Grenzen in Kenia. Laut Bericht habe sich die Sicherheitslage in und um Dadaab zunehmend verschlechtert, was sich auch auf die Arbeit von Hilfsorganisationen niederschlage.
So wurden die Aktivitäten im Flüchtlingslager nach einer Reihe ernster Zwischenfälle im Oktober 2011 zurückgefahren, die Registrierung und die medizinische Untersuchung von Neuankömmlingen komplett eingestellt. In den vergangenen acht Monaten hätten Neuankömmlinge bei Flüchtlingen in den überfüllten Lagern Unterschlupf gesucht. Es sei zu Ausbrüchen von Masern und Cholera, heißt in dem Bericht.
Vor diesem Hintergrund fordert Ärzte ohne Grenzen, die Registrierungseinrichtungen wieder zu eröffnen, um neu ankommende Flüchtlinge umgehend medizinisch untersuchen zu können. Darüber hinaus schlägt die Organisation vor, alternative Versorgungssituationen im Ausland oder sicheren Gebieten zu etablieren.
„Tausende schutzlose Menschen mussten schon viel zu lange leiden. An einem wirklichen Zufluchtsort müssen das gesundheitliche Wohl und die Würde der Menschen gewährleistet sein“, mahnte Velilla. Solange nichts getan werde, seien auch weiterhin die somalischen Flüchtlinge die Leidtragenden." © hil/aerzteblatt.de

Absicherung der Aktivitäten in Somalia
1. Absicherung
2. Rettung und Versorgung.
Warum sollte das in Somalia nicht vergleichbar ablaufen können?
Sollte der Schutz vor den Piraten sich ausschließlich auf diese Hilfslieferungen beschränken, so wäre dies sehr schmalspurig gedacht. Zusätzlich geht es auch noch um die Sicherung der Hilfslieferungen im Inland: für die Empfänger und für die Hilfsmaßnahmen und -güter. Ohne ausreichenden Schutz auf See und im Binnenland können diese Hilfen nur Strohfeuer und niemals nachhaltig sein.
Es geht auch um die Abwägung im Bereich der Waffenlieferungen nach Griechenland, deren Lasten vermutlich der Steuerzahler und weniger die Rüstungsindustrie zu tragen hat - wie wollen die Hellenen dies noch bezahlen können?

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