Ärzteschaft
Deutscher Ärztinnenbund wehrt sich gegen Betreuungsgeld
Montag, 18. Juni 2012
Berlin – Gegen das umstrittene Betreuungsgeld hat sich der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) ausgesprochen. „Das Betreuungsgeld steht dem Bild der modernen berufstätigen Ärztin diametral entgegen und festigt überkommene Rollenbilder“, kritisierte die DÄB-Präsidentin Regine Rapp-Engels.
Eine aktuelle Studie des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) zeigt dem DÄB zufolge, dass finanzielle Anreize für Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen, die Frauenerwerbsquote senken und sich nachteilig auf die frühkindliche Entwicklung auswirken. Darüber hinaus belege die Studie Auswirkungen auf die gesamte Familie: Ältere Geschwister blieben dem Kindergarten häufiger fern, die Erwerbsbeteiligung der Väter gehe ebenfalls leicht zurück.
Internationalen Studien kämen zudem zu dem Schluss, dass vor allem Mädchen von der Betreuung in Kindertagesstätten profitierten, besonders im Hinblick auf motorische Fähigkeiten und Sozialverhalten. „Als Ärztinnen sind wir auch für die Gesundheit und Förderung von Kindern verantwortlich, die zum Beispiel frühzeitig lernen sollten, richtig zu sprechen, wie man sich gesund ernährt und ausreichend bewegt. Auch unter diesem Aspekt fordern wir gleiche Chancen für alle Kinder“, sagte Rapp-Engels.
Der Bundestag sollte bereits am vergangenen Freitag über das Betreuungsgeld abstimmen. Die Sitzung wurde jedoch aufgehoben, weil zu wenige Abgeordnete anwesend waren. © hil/aerzteblatt.de

Ideologische Verblendung
Ausgerechnet beim geradezu lächerlich niedrig angesetzten Betreuungsgeld echauffieren sich linke und grünliche Ideolog_innen über eine angebliche Unvereinbarkeit mit dem GG und Finanzierungslücken.
Dabei dürfte das BG in den allermeisten Fällen nicht mehr als eine winzige Erleichterung vom zuvor geraubten Steuerzins bedeuten.
Es ist kompletter Wahnsinn, dass Bilder kolportiert werden, in denen jungen Mütter ihre Kinder möglichst früh nach der Geburt in staatliche Obhut übergeben wollen, um danach in abhängiger, sozialistischer Lohnknechtschaft weiterschuften zu dürfen.
Eigene Anschauung ist es vielfach anders; die meisten jungen Müttern würden gerne weiterhin für ihr Kind sorgen, zumindest bis es 3 Jahre alt ist. Sie können aber nicht, weil finanzielle Zwänge dagegen sprechen und der Familienvater häufig die Familie nicht mehr allein finanzieren kann.
Geradezu absurd wird es spätestens dann, wenn eine KiTa-Stelle vom Steuerzahler mit ca. € 1200/Monat subventioniert werden muss, damit die Mutter vielleicht halbtags oder gar in prekärer Anstellung weniger erwirtschaftet.
Sinnvoller und gerechter wäre es allemal, wenn Eltern, die ihre Kinder bis mindestens zum 3. Lebensjahr selbst betreuen, 80% der Subventionen der dafür unnötig gewordenen KiTa-Stelle ausgezahlt bekämen.
Das wäre sowohl sinnvoll im liberalen Sinne - ein starkes Zeichen gegen den ausbeutenden und bevormundenden Steuerstaat, als auch in konservativen Sinne - aus Anerkennung der Sorge um zukünftige Generationen von sich sozial verhaltenden Steuerzahlern.

Alibi für Väter

Deutscher Ärztinnenbund diffamiert die ganz normale Familie
Sie reiht sich damit in die Reihe der Ideologen ein, die aus verschiedensten Motiven seit Monaten nicht müde werden, Mütter und Väter als Familien mit überkommenem Rollenbild zu diffamieren, nur weil sie in den ersten drei Lebensjahren ihrer Kinder beruflich und/oder finanziell zurückstecken, um ihren Nachwuchs selbst betreuen zu können oder eine außerhäusliche Betreuung selbst zu organisieren. Wir reden hier immerhin von den Eltern von rund 1,4 Millionen Kindern, denen die gesellschaftliche Anerkennung ihrer Erziehungsleistung in Form des Betreuungsgeldes verweigert werden soll. Dass die Inanspruchnahme eines Kita-Platzes die Gesellschaft ein Vielfaches kostet, spielt dabei offenbar keine Rolle. Es ist einfach unverschämt, pauschal zu unterstellen, dass die Kinder in einer Kita besser aufgehoben sind, als bei Vater oder Mutter. Denn auf nichts anderes laufen diese polemischen Äußerungen hinaus.
Übrigens: Ärztinnen, die das Betreuungsgeld nicht mit ihrem modernen Berufsbild vereinbaren können, könnten ihren Seelenfrieden ganz einfach dadurch retten, dass sie diese Leistung nicht beantragen.

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