Ärzteschaft
Bayerischer Hausärzteverband kritisiert Verschwendung von Kassengeldern
Montag, 25. Juni 2012
München – Die Krankenkassen sollten überschüssige Beiträge einsetzen, um die Versorgung zu verbessern und nicht in ungesicherte Therapiemethoden investieren. Das fordert der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV). „Es kann nicht sein, dass eine gesetzliche Krankenkasse mit Millionenbeträgen Therapiemethoden fördert, deren Wirksamkeit nicht bestätigt ist, während das Geld in der breiten hausärztlichen Versorgung fehlt“, sagte der Verbandsvorsitzende Dieter Geis.
An sinnvollen Verwendungsmöglichkeiten mangele es nicht. Geiss nannte den Erlass der Praxisgebühr für Teilnehmer an Hausarztverträgen, um diese Versorgungsform zusätzlich zu fördern. Weitere Baustellen in der Gesundheitsversorgung, die dringend zusätzliche Mittel benötigten, seien unter anderem der ärztliche Bereitschaftsdienst und die Ausbildung in der Allgemeinmedizin, die immer noch stiefmütterlich behandelt werde.
„Solange an allen Ecken und Enden Geld fehlt, darf es einer gesetzlichen Krankenkasse nicht gestattet sein, Mitgliedsbeiträge, die der Solidargemeinschaft zu Gute kommen sollen, für strittige Leistungen auszugeben. Hier ist die Politik gefragt“, sagte der bayerische Hausärztechef.
Er betonte, es sei außerdem keinem Arzt zu vermitteln, dass er mit seinem Privatvermögen für notwendige Verordnungen haftbar gemacht werden könne, wenn eine Kasse andererseits ihren Versicherten Medikamente spendiere, die nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Kassen enthalten seien. © hil/aerzteblatt.de

Wichtiger als Esoterik...
Den GKVen sollte es schlicht untersagt sein, Heilverfahren zu erstatten, die nicht im Leistungskatalog stehen. Körperschaften des öffentlichen Rechtes müssen nicht mit Alternativmedizin, Wellnesswochenenden und ipods für Kinder auf "Mitgliederfang" gehen. Auch die unsägliche Werbung mit solchem Zeug sollte denen untersagt sein.
Und wer solche Sachen unbedingt haben will, soll sie sich selbst kaufen oder sich eine (dafür allerdings ebenfalls sinnlose) private Zusatzversicherung nehmen.
Leider sind das alles Auswirkungen des Einheitsbeitrages, durch den sich die GKVen nicht mehr über ein vernünftiges Preis-/Leistungsverhältnis, sondern nur noch über sinnlose Zusatzleistungen von der "Konkurrenz" abheben können.
Ulla Schmidt sei nachträglich Dank für solche Auswüchse...
Viele Grüße
S.

Oberflächlich und polemisch?
Das trifft doch wohl eher auf Sie zu, hotte. Welche Studien die Wirksamkeit von Akupunktur und Homöopathie "hinreichend" belegen sollen, ist den wissenschaftlich orientierten Ärzten ein Rätsel. Dagegen zeigen alle korrekt durchgeführte Studien, dass mehr als ein Plazeboeffekt nicht drin ist. Das heißt nicht, dass alternativmedizinische Verfahren grundsätzlich keine "Wirkung" haben, aber eben nicht mehr als Hokuspokus im weißen Kittel und Schamanentum. Die Geschichte der Medizin zeigt ja zur Genüge, dass man sich damit erfolgreich in einer Gesellschaft behaupten kann.

Oberflächlich und polemisch

Bayerischer Hausärzteverband kritisiert Verschwendung von Kassengeldern
Es kann nicht sein, dass die gesetzlichen Krankenkassen für Aussenseitermedizin, die lediglich nur einen reinen Placeboeffekt haben, (Akupunktur, Naturheilverfahren, Homöopathie usw) Geld ausgeben und das Geld bei solider Schulmedizin gespart werden muss.

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