Vermischtes
Versorgung von Schwerverletzten deutlich verbessert
Dienstag, 24. Juli 2012
Berlin – Die klinische Infrastruktur und die Prozessqualität bei der Versorgung von schwerverletzten Patienten hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) anlässlich der zweiten Auflage des Weißbuches Schwerverletztenversorgung. Darin hat die Fachgesellschaft die Empfehlungen des 2006 erstmals erschienenen Weißbuches zur Versorgung Schwerverletzter aktualisiert. Neben den Maßnahmen zur Verbesserung der Überlebenschancen beinhaltet das Weißbuch Vorgaben zur Optimierung der langfristigen und besseren Lebensqualität für Menschen nach einem Unfall.
Nachdem 2006 Engpässe sowie Qualitätsunterschiede in der Schwerverletztenversorgung bekannt wurden, hatte die DGU mit dem Weißbuch Schwerverletztenversorgung und dem Projekt „TraumaNetzwerk DGU“ eine weltweit einzigartige Qualitätsinitiative gestartet, der sich mit über 800 Kliniken nahezu alle in die Schwerverletztenversorgung eingebundenen Kliniken in Deutschland angeschlossen haben.
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Die Initiative verbesserten die Versorgungsabläufe laut der DGU messbar um 55 Prozent. Sie gewährleistet unter anderem, dass Schwerverletzte innerhalb von 30 Minuten nach möglichst kurzer Rettungszeit in eine geeignete Klinik gebracht und sofort weiterbehandelt werden können.
Neu im Fokus der zweiten Auflage des Weißbuches ist eine frühzeitig einsetzende ganzheitliche Rehabilitationstherapie. Ziel der im Weißbuch empfohlenen Maßnahmen ist es, nicht nur die Überlebenschancen, sondern die laut der Fachgesellschaft „noch deutlich vorhandenen Defizite in der funktionellen und psychischen Wiederherstellung der Verunfallten“ zu verbessern.
„Als Unfallchirurgen übernehmen wir die Verantwortung für den gesamten Behandlungsprozess – von der Unfallstelle bis zur Wiedereingliederung der Patienten in Beruf, Familie und Freizeit“, betonte Hartmut Siebert, Generalsekretär der DGU. Das sei nur mit einem schmerzfreien und zufriedenen Patienten möglich, so dass die Fachgesellschaft künftig auch geeignete Rehazentren in die vernetzten Versorgungsstrukturen der Trauma-Netzwerke einbinden werde. © hil/aerzteblatt.de

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