Vermischtes
Nach einem Infekt nicht zu früh wieder Sport treiben
Donnerstag, 2. August 2012
Frankfurt/M.– Vor einer Herzmuskelentzündung als Folge von Grippe oder vermeintlich banalen Infekten hat die Deutsche Herzstiftung gewarnt. Zwar seien die Olympischen Spiele in London für viele ein willkommener Ansporn, Sport zu treiben und die eigenen Leistungsgrenzen auszuloten. „Allerdings sollte man kerngesund sein“, betont die Stiftung. Gefährlich für das Herz könne es werden, wenn man sich krank oder noch geschwächt von einer Krankheit sportlich betätige oder anderen körperlichen Belastungen aussetze.
„Wer eine Grippe oder eine andere Infektion mit Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit hat, gehört ins Bett, denn es könnte der Herzmuskel beteiligt sein“, sagte Michael Böhm, Direktor der Klinik für Innere Medizin III/Kardiologie am Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar. Wer sich in dieser Phase körperlich belaste, riskiere sein Leben, betont das Beiratsmitglied der Deutschen Herzstiftung. Die Patienten sollten auf jeden Fall abwarten, bis alle Begleitsymptome wie Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber abgeklungen seien.
Symptome einer Herzmuskelentzündung können Abgeschlagenheit und allgemeine Schwäche, Herzrhythmusstörungen, Luftnot oder Schmerzen in der Brust sein. „Eine spezielle Gefahr geht von den Rhythmusstörungen aus, weil sie abrupt in Kammerflimmern übergehen können“, so Böhm.
Es sei für den Arzt oft nicht leicht, eine Myokarditis zu diagnostizieren, weil es kein spezifisches Symptom gebe. „Der Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung besteht, wenn die genannten Beschwerden im zeitlichen Zusammenhang mit einer viralen Infektion auftreten“, sagte Böhm. © hil/aerzteblatt.de

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