Medizin
Autoantikörper schädigen Blutgefäße im Gehirn
Donnerstag, 2. August 2012
Berlin – Autoantikörper gegen Alpha1-Adrenerge-Rezeptoren können Blutgefäße im Gehirn schädigen. Das berichten Wissenschaftler um Marion Bimmler vom Max-Delbrück- Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und Peter Karczewski von der Biotechfirma E.R.D.E.-AAK-Diagnostik GmbH in dem Open-Access-Journal PloS ONE (doi:10.1371/journal.pone.0041602).
Bimmler und ihre Mitarbeiter konnten zeigen, dass diese Autoantikörper an Alpha1-Adrenerge-Rezeptoren von Blutgefäßzellen binden und sie dabei dauerhaft stimulieren. Dabei erhöht sich die Konzentration von Calciumionen in der Zelle, die Gefäßwände verdicken sich und die Durchblutung des Gehirns wird gestört.
In einer ersten klinischen Studie mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben die Forscher bei einer kleinen Zahl von Patienten mit Alzheimer oder vaskulärer Demenz diese Autoantikörper aus dem Blut entfernt. Bei den mit der Blutwäsche behandelten Patienten verbesserten sich in einem Beobachtungszeitraum von bisher sechs und zwölf Monaten die Gedächtnisleistungen und ihre Fähigkeiten, den Alltag zu bewältigen.
Im Gegensatz dazu verschlechterte sich der Zustand der nicht behandelten Patienten, die weiterhin Autoantikörper im Blut hatten, im gleichen Zeitraum. Jetzt planen die Forscher weitere klinische Studien mit größeren Patientenzahlen. © hil/aerzteblatt.de

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