Politik
Hoher Krankenstand in bayerischer Pflegebranche
Montag, 6. August 2012
München – Der Krankenstand der Beschäftigten in bayerischen Pflegeheimen hat 2011 mit 5,75 Prozent ein neues Rekordniveau erreicht. Darauf hat die AOK Bayern hingewiesen. Demnach geht aus dem „AOK-Report Pflege 2011“ hervor, dass der Krankenstand der Pflegebranche letztes Jahr um fast fünf Prozent gegenüber 2010 angestiegen ist. Im Vergleich dazu waren die bei der AOK Bayern versicherten Arbeitnehmer aller Branchen lediglich an 4,2 Prozent aller Kalendertage erkrankt. Dieser Wert ist seit 2008 gleich geblieben.
Ursache für die krankheitsbedingten Fehlzeiten in der Pflegebranche sind laut AOK Bayern vor allem häufigere und längere Erkrankungen. So meldeten sich die Beschäftigen in Pflegeheimen durchschnittlich für 21 Tage arbeitsunfähig, die Arbeitnehmer aller Branchen in Bayern dagegen nur für 15,4 Tage. Muskel- und Skelett-Erkrankungen verursachten laut Auswertung mit 24,4 Prozent die meisten Ausfalltage in Pflegeheimen (23,1 Prozent bei anderen Branchen).
Gleichzeitig sind vor allem Arbeitsunfähigkeitsfälle durch psychische Erkrankungen in den vergangenen drei Jahren enorm gestiegen. Demnach waren in der im vergangenen Jahr Pflegebranche 13,8 Prozent aller Fehltage durch psychische Erkrankungen bedingt. Im Vergleich dazu lag der Anteil bei allen AOK-versicherten Arbeitnehmern in Bayern bei 9,5 Prozent.
Auffällig sei zudem die längere Dauer der psychischen und Muskel-Skelett-Erkrankungen in der Branche, so die Krankenkasse. „Mit durchschnittlich mehr als 28 Tagen liegen die Genesungszeiten für psychische Erkrankungen um 20 Prozent und der Muskel-Skelett-Erkrankungen um 30 Prozent (21 Tage) über dem Bayernwert“, verweist die AOK Bayern. © hil/aerzteblatt.de

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