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Politik

Down-Syn­drom-Bluttest auf dem Markt

Montag, 20. August 2012

Konstanz – Der Schwangeren-Bluttest zur vorgeburtlichen Bestimmung des Down-Syn­droms ist seit heute in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und in der Schweiz verfüg­bar. Das teilte die Konstanzer Biotech-Firma Lifecodexx mit. Ende Juli hatte das Regierungs­präsidium Freiburg mitgeteilt, alle für das sogenannte Konformitäts­bewer­tungsverfahren notwendigen Unterlagen lägen vor. Einer Anwendung des Tests stehe nichts im Weg.

Das Regierungspräsidium prüfte, ob alle vor der Praxisanwendung des Tests gesetzlich vorgeschriebenen Studien und Verfahren abgeschlossen wurden. Da der Test nicht als Arzneimittel, sondern als Medizinprodukt eingestuft werde, sieht das Gesetz kein weiteres Zulassungsverfahren vor.

Das Verfahren ist umstritten. Vertreter von Behindertenverbänden und Kirchen kritisieren, der Test diene allein dazu, behinderte Kinder abzutreiben. Er sei deshalb mit dem geltenden Recht und den Menschenrechten nicht vereinbar. Die Firma argumentiert, durch den Bluttest könnten für das ungeborene Kind gefährliche Eingriffe wie Fruchtwasseruntersuchungen vermieden werden.

Die Firma betonte jetzt, der Test sei „als Ergänzung zu anderen vorgeburtlichen diagnos­tischen Untersuchungen und als Entscheidungshilfe für oder gegen eine invasive Diag­nostik wie der Fruchtwasserpunktion ausschließlich schwangeren Frauen zugänglich, die sich in der zwölften Schwangerschaftswoche oder darüber befinden und die ein erhöhtes Risiko für Trisomie 21 beim ungeborenen Kind tragen“. In naher Zukunft werde der Test „auch weitere chromosomale Veränderungen wie Trisomie 13 und 18 feststellen können“. © kna/aerzteblatt.de

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Avatar #105203
wolf.gk@t-online.de
am Dienstag, 21. August 2012, 10:56

Diagnostische Verfahren

Als ordentlich ausgebildeter Arzt hat man einen Anspruch, zu jedem angebotenen Diagnoseverfahren die Sensitivität und die Spezifität zu erfahren. Die Prävalenz des Down - Syndroms ist bekanntlich vom Lebensalter der Mutter in bekanntem Maße abhängig: Damit können wir jederzeit die Raten für richtig und falsch Positive oder Negative ausrechnen und erst auf dieser Basis lässt sich vernünftig über Nutzen und Schaden diskutieren.
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