Vermischtes
Naturheilkunde in der Onkologie als komplementäres Angebot sinnvoll
Montag, 3. September 2012
Berlin – Vor allem in der Behandlung von Nebenwirkungen und bei der Tumornachsorge gibt es Potenzial für komplementäre Methoden und Naturheilkunde. So lautet das Fazit einer Fachtagung über integrative Onkologie am Tempelhofer Darmzentrum, St. Joseph Krankenhaus Berlin, gefördert von der Karl und Veronica Carstens-Stiftung. „Wir stellen immer wieder fest, dass bei vielen Patienten im ersten oder zweiten Jahr nach der Operation Beschwerden auftreten“, sagte Reiner Kunz, Leiter des Tempelhofer Darmzentrums.
Die Symptome würden dabei in den meisten Fällen nicht vom Tumor verursacht, sondern seien Folge der Nebenwirkungen oder psychisch bedingt: Der Patient habe häufig das Vertrauen in seinen Körper verloren, empfinde die Erkrankung möglicherweise als soziales Stigma und verliere seine Zukunftsperspektive.
Laut den Tagungsteilnehmern kann neben einer Psychotherapie auch die Komplementärmedizin eine tragende Rolle spielen, um Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie abzumildern. So litten Patienten beispielsweise an Fatigue, einem chronischen Erschöpfungssyndrom. Dies wiederum könne eine Depression auslösen oder verstärken. Akupunktur-Sitzungen seien in der Lage, die Ausprägung zu verringern; regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung wirkten sich günstig auf die Lebensqualität aus.
Trainings in achtsamkeitsbasierter Stressreduktion unterstützten Patienten darin, mit ihrer Angst umzugehen und im Alltag wieder Fuß zu fassen. „Die Evidenz ist vorhanden – das Wichtigste ist die Frage, wie die Umsetzung in die Praxis erfolgen kann“, resümiert Andreas Michalsen, Stiftungsprofessor für Klinische Naturheilkunde der Charité. © hil/aerzteblatt.de

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