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Patienten sollen sich nach der Erfahrung des Operateurs erkundigen

Montag, 3. September 2012

Hamburg – Patienten sollten sich vor einer Operation aktiv erkundigen, wie häufig der Chirurg einen minimalinvasiven Eingriff bereits vorgenommen habe. Das rät die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV). „Diese Frage ist in den USA mittlerweile üblich und sollte auch in Deutschland zur Routine werden“, sagte Stefan Post, Direktor der Chirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Mannheim und Kongresspräsident der DGAV. Er betonte, neben der Vorgeschichte des Patienten, der Erkrankung und Lage der Organe spiele die Erfahrung des Operateurs bei der Entscheidungsfindung eine sehr wichtige Rolle.

Ebenfalls wichtig sei zu erfragen, ob der Operateur während des Eingriffs bei Bedarf vom minimalinvasiven auf ein offenes Verfahren umsteige. „Hier liegt das richtige Maß in der Mitte“, so Post. Wer sehr häufig umsteige, beherrsche die Methode unzureichend, wer zu selten umsteige, gefährde unter Umständen die Heilungsaussichten. „Im Zweifel sollte immer das Wohl des Patienten den Ausschlag für eine Operationstechnik geben und nicht die eher kosmetische Frage, ob die Narbe einen oder sechs Zentimeter lang ist“, sagte der Viszeralchirurg.

Für einige Eingriffe haben sich laut der DGAV aber klare Präferenzen pro oder contra einer Schlüsselloch-OP herausgebildet. Müsse bei einer Frau im gebärfähigen Alter der Blinddarm entfernt werden, sei die laparaskopische Vorgehensweise vorzuziehen: „Dann kann der Chirurg während des Eingriffs auch erkennen, ob die Eierstöcke entzündet sind“, so Post.

Ähnliches gelte für eine Magen-verkleinerung oder -umleitung: „Auch übergewichtige Patienten operieren wir ausschließlich minimalinvasiv“, berichtet Post. Denn bei ihnen steige mit der Narbenlänge die Wundinfektionsrate.

Anders verhalte es sich zum Beispiel bei großem, fortgeschrittenem Magenkrebs. Hier sei ein offener Eingriff günstiger. „Der Tumor sollte während der Operation nach Möglichkeit nicht einreißen“, erklärte Post. Das könne der Chirurg eher sicherstellen, wenn er die Geschwulst vorsichtig mit den Händen halte anstatt mit starren Instrumenten. © hil/aerzteblatt.de

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Kommentare

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Avatar #115981
stundenbuch
am Dienstag, 4. September 2012, 11:50

Klar doch

dann haben wir morgen 100 Chirurgen, die 1000 Engriffe haben und in 10 Jahren 50, die 2000 haben und 50 die "Null haben" und in 20 Jahren 100 Chirurgen, die "Null" haben. Irgendwann muss man es einmal lernen....
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