Ärzteschaft
Ärztinnenbund für feste Frauenquote
Donnerstag, 6. September 2012
Köln – Der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) fordert eine verbindliche, feste Frauenquote im Gesundheitswesen. Die „Flexi-Quote“ von Familienministerin Christina Schröder (CDU) lehnen die Ärztinnen ab. Nach dem Modell sollen Unternehmen den Frauenanteil bei ihrem Führungspersonal selbst festlegen. Aus Sicht des DÄB ist dies im Gesundheitswesen nicht zielführend.
„ Mit der Flexi-Quote kommen Ärztinnen nicht an die Spitze – weder als Chefärztinnen, noch in ärztlichen Gremien“, sagt Regine Rapp-Engels, Präsidentin des DÄB. In Führungspositionen im Krankenhaus, in Vorständen von Fachgesellschaften, Ärztekammern, Kassenärztlichen Vereinigungen oder auch in universitären Gremien seien Medizinerinnen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Freiwillige Selbstverpflichtungen wie in der Privatwirtschaft seien nicht ausreichend.
Der Frauenanteil bei den Medizinstudierenden steigt. Rund 62 Prozent der Erstsemester sind weiblich. Unterdessen sind aber nur 26 Prozent der Leitungsfunktionen in deutschen Krankenhäusern dem DÄB zufolge mit Frauen besetzt. Der Anteil der Chefärztinnen werde auf 8 bis 10 Prozent geschätzt.
Während mehr als 50 Prozent der Doktoranden in der Humanmedizin weiblich sind, beträgt der Frauenanteil bei den Habilitationen gerade einmal mit rund 20 Prozent. Dem DÄB zufolge sind nur circa sechs Prozent der medizinischen Lehrstühle mit Frauen besetzt. © BH/aerzteblatt.de

???
Ich hoffe,dass setzt sich nicht durch.
Schade,dass auch nie die Gründe angegeben werden,warum die Männer weniger vertreten sind im Studium.
Ich vermute es liegt daran,dass die Frauen durch die Mädchenförderung in Bildung/Schule nun öfter Abitur haben.
Leider wird nicht erwähnt,dass die jungen Damen oft völlig falsche Vorstellungen vom Arztberuf haben und oft nur da sind,weil der NC zufällig passte.
Ich finde,die Zeit für ne Männerquote beim Studium ist nun ziemlich reif.

Medizin für Boy's Day und Männerquote bei den Studierenden
Angesichts dieser Entwicklung ist doch eigentlich die Einführung der Medizin für den Boy's Day, und eine Männerquot für das Medizinstudium zu fordern?
Wo kommen wir eigentlich mit diesem Quoten-Gerede in der Ära der Post-Gender-Ära an?

Geschlechterkategorien nicht weiter zementieren, sondern abbauen
Denn wenn es in der Kategorie Geschlecht "Frauenquoten" gibt, müsste es wenn, dann auch "Trans*-Quoten", "Inter-Quoten" und was-weiß-ich-was-noch-für-Quoten geben (und irgendwann tatsächlich dann auch mal die von Loewenherz geforderten "Männerquoten").
Die Lösung des allerdings offensichtlichen Problems liegt mE nicht in einer Zementierung der ('offiziell' nur zwei, gesellschaftlich weitgehend konstruierten) Geschlechterkategorien - wobei dann u.a. Menschen, die da einfach nicht reinpassen, völlig auf der Strecke bleiben, und die Variable 'Geschlecht' so und so eine absurde Bedeutung erhält - sondern in einem gesamtgesellschaftlichen Umdenken und einer Abkehr der Bedeutung von "Geschlecht" auf allen (mehr oder weniger sozialen) Ebenen.
Durch Quoten wird mE das Gegenteil erreicht: Geschlecht ist alles, alles Weitere folgt erst irgendwann danach.
Und wer gar nicht nach dem streng binären System kategorisiert werden kann, hat sowieso Pech gehabt.

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