Vermischtes
Kommunikation zwischen Arzt und Patient beeinflusst Lebensqualität
Mittwoch, 19. September 2012
Freiburg/Berlin – Eine gute Kommunikation zwischen Patienten und Ärzten, Therapeuten sowie Psychologen stärkt die Lebensqualität der Erkrankten lange nach einer stationären Rehabilitation. Das ist das Ergebnis zweier Studien des Uniklinikums Freiburg. Demnach beeinflussen das Vertrauen in den Arzt und die Zufriedenheit mit der Behandlung die Lebensqualität der Patienten ähnlich stark wie der Bildungsgrad, die soziale Stellung und die Erwerbsfähigkeit.
Die Freiburger Forscher befragten im Rahmen des Projektes mehr als 1.000 Rehabilitanden mit Brustkrebs und mit chronischen Rückenschmerzen. Sie fanden heraus, dass neben einer verständlichen Aufklärung auch die „Passung“ der Beteiligten ein wichtiges Kriterium für eine gelungene Kommunikation ist.
Das heißt: Die Erwartungen des Rehabilitanden sollten zum Verhalten des Behandlers passen, im besten Fall kongruent sein. Der Arzt sollte nachfragen, wie sich der Patient seine Erkrankung erklärt und wie er sich seine weitere Behandlung vorstellt. „Denkt der Patient, dass seine Beschwerden rein körperlich bedingt sind oder ist ihm bewusst, dass er durch sein eigenes Verhalten seinen Gesundheitszustand auch beeinflussen kann“, erläuterte Erik Farin-Glattacker vom Uniklinikum Freiburg.
Zudem ergab die Befragung, dass die Rehabilitanden sich verstärkt wünschten, der Arzt würde nach ihren Gefühlen fragen, ihren Ausdruck wahrnehmen und dies ansprechen. „Vor allem Menschen mit Krebserkrankungen suchen stark nach einem emotionalen Halt – Ärzte sollten deshalb empathisch reagieren und sich auch mal zurücknehmen, um einfach nur zuzuhören und zu verstehen, was den Patienten bewegt“, machte Farin-Glattacker deutlich. © hil/aerzteblatt.de

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