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Politik

In Nordrhein-Westfalen fehlen 1.600 Psychotherapeuten

Mittwoch, 19. September 2012

Düsseldorf – Psychisch Erkrankte warten im Ruhrgebiet doppelt so lange auf eine therapeutische Behandlung wie in anderen deutschen Großstädten. Grund für die mit 17 Wochen überdurchschnittlich lange Wartezeit sei der Mangel an psychotherapeutischen Praxen mit Kassenzulassung, teilte die Psychotherapeutenkammer Nordrhein-Westfalen (NRW) heute in Düsseldorf mit.

Insgesamt würden in Nordrhein-Westfalen 1.600 psychotherapeutische Praxen fehlen, sagte Monika Konitzer, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer NRW. Auf 100.000 Einwohner kämen im Ruhrgebiet rund 11 Psychotherapeuten, während es in anderen Großstädten fast 39 seien. Die Zahlen entsprechen dem Bedarfsplan, den der Gemeinsame Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen bereits 1999 erarbeitet hatte. Deutschland ist darin in neun verschiedene Kreistypen aufgeteilt, für Großstädte wird darin zum Beispiel ein höherer Bedarf an Psychotherapeuten angenommen als für ländliche Gebiete.

Für das Ruhrgebiet wurde eine Sonderregion geschaffen. Dort werde grundsätzlich ein viel niedrigerer Bedarf an Psychotherapeuten angenommen als in anderen deutschen Großstädten, sagte Konitzer. „Das ist eine absurde Annahme, für die es keine fachliche Begründung gibt“, kritisierte sie.

Die Krankenkassen müssten zusätzliches Geld für neue Praxen bereitstellen, um eine ausreichende flächendeckende Versorgung sicherzustellen, forderte Konitzer. Zurzeit erarbeitet der Gemeinsame Bundesausschuss in Berlin neue Bedarfspläne. © hil/aerzteblatt.de

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