Medizin
Wenn Kopfschmerzmittel Kopfschmerzen auslösen
Mittwoch, 19. September 2012
London – Die unkritische Anwendung von Analgetika und anderen Medikamenten, häufig in der Selbstmedikation und unter Verwendung von Kombinationspräparaten, ist eine häufige Ursache von Kopfschmerzen, worauf das britische National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) jetzt anlässlich einer neuen Leitlinie hinweist.
Nicht weniger als 1 bis 2 Prozent der Erwachsenen leiden unter Kopfschmerzen, die auf einen Medikamentenübergebrauch zurückzuführen sind. Häufige Auslöser sind Triptane, Opioide, Ergotamine und Kombinationsanalgetika, deren Dosierung von den Patienten oft eigenmächtig erhöht wird, wenn die erhoffte Wirkung ausbleibt. Der Kopfschmerz kann unspezifisch sein, häufig tritt er als Migräne oder als Spannungskopfschmerz auf. Auch der Clusterkopfschmerz kann nach Einschätzung von Experten durch Schmerzmedikamente ausgelöst werden.
Ein Verdacht besteht, wenn der Kopfschmerz unter der Einnahme der genannten Analgetika an 10 oder mehr Tagen im Monat auftritt und seit mehr als 3 Monaten besteht. Diese von der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft aufgestellte Faustregel wird jetzt auch von NICE in der Richtlinie übernommen.
NICE zählt den Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch neben Migräne, Spannungskopfschmerz und Clusterkopfschmerz zu den vier häufigsten Kopfschmerzformen, auf die sich die Leitlinie beschränkt. Sie wendet sich an die britischen Hausärzte und Neurologen, die jedes Jahr schätzungsweise 10 Millionen Menschen wegen Kopfschmerzen behandeln. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie hat den Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch im Jahr 2008 zum Gegenstand einer Leitlinie gemacht. © rme/aerzteblatt.de

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