Medizin
Eingriff im Uterus kann Prognose für Feten verbessern
Montag, 24. September 2012
Köln – Ein Eingriff bereits im Mutterleib kann bei angeborenen Fehlbildungen für den Fetus die Überlebenschancen erhöhen. Welche Möglichkeiten die intrauterine Chirurgie bietet, legen die Autoren um Anke Diemert in Heft 38 des Deutschen Ärzteblattes (Dtsch Arztebl Int 2012; 109(38): 603-8) dar. Grundsätzlich besteht eine Indikation zum Eingriff im Mutterleib nur, wenn eine Erkrankung des Fetus bereits pränatal zum Tod oder postnatal zu nicht behandelbaren Schäden führt.
Studien belegen, dass vor allem die fetoskopische Laserkoagulation beim Zwillingstransfusionssyndrom einen hohen Nutzen für die betroffenen Feten hat. In spezialisierten Zentren kann inzwischen eine Überlebensrate von 90 % für mindestens einen Zwilling und von 70% für beide Zwillinge erzielt werden. Auch hat die intrauterine Chirurgie bei Spina bifida einen prognostischen Vorteil für die Feten. Für weitere fetoskopische Therapien gibt es aufgrund fehlender Studien allerdings keine generelle Behandlungsindikation, sie sind derzeit noch in einem experimentellen Stadium.
Möglichkeiten und Grenzen der intrauterinen Chirurgie
Die Möglichkeit zur intrauterinen Korrektur von fetalen Fehlbildungen beschäftigt Pränatalmediziner und Kinderchirurgen. Mögliche Vorteile solcher Eingriffe bestehen in einer besseren Prognose bestimmter kongenitaler Fehlbildungen.
Nach Einschätzung der Autoren entwickelt sich das Feld der fetalen Chirurgie insgesamt jedoch dynamisch. Sie empfehlen betroffenen Eltern in jedem Fall eine Beratung zu den Möglichkeiten in diesem Gebiet. Kontakt: k.hecher@uke.uni-hamburg.de © jp/aerzteblatt.de

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