Medizin
Besseres Schmerz-Management bei stationären Patienten erprobt
Dienstag, 25. September 2012
New York – Mit einem gezielten Management von Patienten, die während ihres Krankenhausaufenthaltes Schmerzen erleiden müssen, lassen sich ihre Leiden besser bewältigen. Wie eine neue Studie von Wissenschaftlern der Mount Sinai School of Medicine herausgefunden hat, kann das medizinische Personal die Schmerzen erfolgreicher lindern, wenn sie ihre Patienten nicht nur nach den Beschwerden selber sondern auch nach ihrer Zufriedenheit mit der Schmerztherapie befragen.
Ihre Studie konnten die Autoren unter der Leitung von David Reich im American Journal of Medical Quality (doi: 10.1177/10628606124574259) publizieren. Ziel dieser Arbeit war, frühzeitige Anzeichen für Schmerzen von stationären Patienten zu identifizieren und präventiv ein besseres Schmerz-Management zu etablieren.
Zunächst kamen sie zu dem generellen Ergebnis, dass Patienten, die während ihres Krankenhausaufenthaltes moderate bis stärkere Schmerzen verspürten, meist jünger und weiblich waren. Meist mussten diese Patienten eine längere Zeit auf der Station verbringen und nahmen überdurchschnittlich oft psychoaktive Medikamente ein. Ebenso spielte die Abteilung, aus der der behandelnde Arzt kam, eine Rolle. Die Autoren stellten hiermit sogenannte Prädiktoren fest, die bei stationären Patienten für intensivere Schmerzen sorgten.
Mit Hilfe der Kenntnis dieser Prädiktoren gelang es ihnen anschließend, das Schmerz-Management zu verbessern. So gaben vor der Studie zum Beispiel die Patienten nach einer Operation der unteren Extremität durchschnittlich fünf Punkte auf der numerischen Schmerzskala (numeric rating scale, kurz NRS) an. Nachdem die Forscher jedoch die Prädiktoren für die Schmerzentwicklung herausgearbeitet und dementsprechend das perioperative Schmerz-Management angepasst hatten, lag der NRS-Wert der operierten Patienten nur noch bei durchschnittlich drei.
Für die Erstellung ihres Schmerz-Managements spielte neben den Prädiktoren auch der Grad der Zufriedenheit der Patienten mit der Schmerztherapie eine entscheidende Rolle. Durch ihren Umgang mit den Patienten konnten die Wissenschaftler dadurch die Häufigkeit von Schmerzen im stationären Alltag um mehr als drei Prozent pro Quartal im Jahr 2010 senken. hil
© hil/aerzteblatt.de

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