Vermischtes
Mehr als 10.000 Erkrankte mit akuter Gastroenteritis
Dienstag, 2. Oktober 2012
Berlin – Die Ursachenforschung für die massenhaften Magen-Darm-Erkrankungen in Ostdeutschland wird möglicherweise noch länger andauern. Entsprechende Labortests seien sehr komplex, es gebe noch keinen Termin für ein Ergebnis, sagte die Sprecherin des Bundesamtes für Verbraucherschutz, Nina Banspach, am Dienstag in Berlin.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnete inzwischen mehr als 10.000 Erkrankte. Die Steigerungen werden vor allem auf Nachmeldungen zurückgeführt. Laut RKI verdichten sich die Hinweise, dass die bislang größte Krankheitswelle dieser Art in Deutschland ihren Höhepunkt überschritten hat.
Die Zahl von 10.000 Kranken ist aber offenbar noch keine endgültige Zahl: So korrigierten die Berliner und Thüringer Gesundheitsverwaltungen ihre Zahlen einige Zeit nach der RKI-Zählung in Abweichung dazu leicht nach oben. Das RKI nannte die Erkrankungswelle den „bisher mit Abstand größte bekannte lebensmittelbedingten Ausbruch in Deutschland“.
Auslöser schwer zu finden
Banspach erläuterte, das größte Problem für die Wissenschaftler sei, dass noch niemand wisse, wonach zu suchen sei. Als mögliche Auslöser kommen neben Norovirus auch Toxine von toxinbildenden Bakterien (zum Beispiel Staphylococcus aureus, Bacillus cereus, Clostridium perfringens) in Betracht. Weil Magen-Darm-Erkrankungen mit „relativ unspezifischen Symptomen“ verbunden seien, müssten Forscher unterschiedliche Tests durchführen.
Dies koste viel Zeit, sagte Banspach. Darüber hinaus prüften die Behörden Lieferwege des möglicherweise belasteten Essens in Schulkantinen und Horten. Das Catering-Unternehmen Sodexo steht unter Verdacht, verdorbenes Essen gebracht zu haben.
Sodexo bedauerte, dass die Untersuchungen der Behörden, mit denen das Unternehmen zusammenarbeitet, noch keine eindeutigen Ergebnisse liefern konnten. Vier der sechs kurzfristig geschlossenen Küchen in Brandenburg, Sachsen, Thüringen und Berlin hätten nach Freigabe durch die zuständigen Behörden den Betrieb wieder aufgenommen.
In Berliner Kitas und Horten gab es am Montag kein Essen der Catering-Firma Sodexo. Dies bestätigte Firmensprecher Stephan Dürholt. Die Berliner Senatsverwaltung für Bildung hatte davon abgeraten, Essen von Sodexo auszugeben. In einer Thüringer Schulküche wurde das Essen unter behördlicher Aufsicht gekocht. © dapd/EB/aerzteblatt.de

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