Ärzteschaft
Fachgesellschaft warnt vor ungedeckten Kosten bei spezialfachärztliche ambulante Versorgung
Freitag, 5. Oktober 2012
Wiesbaden – Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) hat eine engere Zusammenarbeit aller Akteure im Rahmen der spezialfachärztlichen ambulanten Versorgung (SAV) angemahnt. Zudem müsse die Frage der Kostendeckung geklärt sein, bevor die SAV umgesetzt werde, sagte DEGIM-Generalsekretär Ullrich Fölsch.
„Die Unikliniken halten eine kostenintensive Infrastruktur für die klinische Forschung und Maximalversorgung vor, die durch die Erlöse im stationären Bereich schon jetzt nicht gedeckt ist“, so Fölsch. Durch die in sich stimmige Umverteilung der Patienten könnte die Schere zwischen Kosten und Erträgen weiter auseinanderklaffen. Diese Fakten gelte es von vorneherein zu berücksichtigen, noch bevor Ende 2012 die Richtlinien für die SAV in Kraft treten, forderte der DEGIM-Generalsekretär. Hier sei der Gesetzgeber gefordert, eine tragfähige Lösung anzubieten.
Menschen mit schweren und seltenen Erkrankungen nehmen der Fachgesellschaft zufolge häufig weite Wege in spezialisierte Krankenhäuser auf sich, um die optimale Therapie zu erhalten. Infusionen, die Gabe von Medikamenten oder Untersuchungen könnten jedoch auch wohnortnahe Fachärzte vornehmen und damit die Patienten entlasten.
Die vom Gesetzgeber neu geschaffene SAV soll dies ermöglichen. Patienten müssten dann nur für bestimmte therapeutische Anwendungen in die Spezialklinik reisen. Für Behandlungen, die keiner aufwendigen klinischen Technik bedürfen, könnten sie den Facharzt in ihrer Nähe aufsuchen. © hil/aerzteblatt.de

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