Vermischtes
Erdbeeren offenbar Hauptverursacher von Brech-Durchfall-Erkrankungen
Freitag, 5. Oktober 2012
Berlin – Die Ursache für die massenhaften Magen-Darm-Erkrankungen in Ostdeutschland ist offenbar gefunden. Nach Angaben eines Sprechers des Thüringer Gesundheitsministeriums sollen tiefgekühlte Erdbeeren Hauptquelle für die Krankheitswelle sein. Dies betreffe „mindestens Thüringen und Sachsen“. EIne Sprecherin der Berliner Senatsverwaltung für Verbraucherschutz sagte, die epidemiologischen Untersuchungen hätten ergeben, dass die Erkrankungen in allen betroffenen Bundesländern „mit hoher Wahrscheinlichkeit" auf Tiefkühl-Erdbeeren zurückzuführen seien. Zu diesem Ergebnis sei die Task Force von Bund und Ländern gekommen. Die Erdbeeren wurden als Nachtisch oder als Beilage von Schul-Essen angeboten. Das bestätigte auch ein Sprecher des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP führen nun mehrere Spuren zu einem Tielkühlkost-Lieferanten in Sachsen. Dieser belieferte die hauptsächlich betroffene Firma sowie zwei weitere Caterer, bei deren Kunden es ebenfalls zu Erkrankungen kam, mit Tiefkühl-Erdbeeren aus China. Die betroffenen Waren wurden den AFP-Informationen zufolge bereits bundesweit zurückgerufen.
Der Caterer habe die Erdbeeren zu Kompott verarbeitet, der mit Grießbrei gereicht wurde, sagte der Sprecher des Ministeriums weiter. Die Nachspeise sei danach in Einrichtungen in Sachsen und Thüringen geliefert worden, die später Gastroenteritis-Fälle gemeldet hatten.
Mehr als eine Woche nach dem massenhaften Ausbruch von Magen-Darm-Erkrankungen in ostdeutschen Schulen und Kita wurden am Freitag aus Sachsen 220 Neuerkrankungen von zehn bisher nicht betroffenen Stellen gemeldet, wie aus dem Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Damit sei die Zahl der Einrichtungen in Sachsen auf 150 gestiegen.
Die Neumeldungen deuten dem Bericht zufolge darauf hin, dass der Krankheitswelle in Sachsen anhält. In den anderen Bundesländern handelte es sich dagegen überwiegend nur noch um Nachmeldungen, die beim Institut eingingen. Das Thüringer Gesundheitsministerium hat nach eigenen Angaben am Freitag keine neuen Krankheitsfälle registriert. Das RKI bezifferte die bundesweite Gesamtzahl am Freitag mit 11.200 Erkrankungen. © dapd/afp/aerzteblatt.de

"Gurkentruppe" meldet sich zurück
Persönliche-, telefonische- oder E-Mail-Befragungen beruhen auch bei sorgfältiger Fall-Kontroll-Studie auf einer entscheidenden Irrtumswahrscheinlichkeit in Folge retrospektiver Fehlannahme ("bias"): Wer bei hoffentlich gut überstandener akuter Gastroenteritis-Epidemie nach dem Genuss von aus China importierten Tiefkühl-Erdbeeren gefragt wird, ist eher geneigt dies zu bejahen, als jemand, der dasselbe gegessen hatte und n i c h t erkrankte. Ebenso würden bei Befragungen Nichterkrankte die Einhaltung persönlicher und sozialer Hygiene-Regeln eher behaupten, als akut Erkrankte nicht doch Hygiene-Fehler mit möglicher Schmutz- und Schmierinfektion einräumen würden.
Beim letztjährigen EHEC-Wirrwarr waren es erst Gurken, dann Salat, Gemüse und Sprossen, die massenweise unverkauft vernichtet werden mussten, bis sich ägyptischer Bockshornkleesamen als wahrscheinlicher Übeltäter entpuppte. Medial weitgehend unbemerkt blieb, dass schon länger bis 2010 jährlich ca. 900 EHEC-Infektionen als "Grundrauschen" gemeldet werden. 2011 wurde dann von knapp 5.000 EHEC-Fällen berichtet. In wesentlich höherer Inzidenz und Prävalenz gehören auch ubiquitäre Norovirus-Infektionen zum Alltagsgeschäft in der allgemein- und hausärztlichen Praxis.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) macht im aktuellen Merkblatt zu EHEC unter
http://www.bfr.bund.de/cm/350/verbrauchertipps-schutz-vor-infektionen-mit-enterohaemorrhagischen-e-coli-ehec.pdf
präventiv deutlich, dass (Roh-)Milch, Mett(-Wurst), Tatar, Obst, Gemüse, Salat und vor allen Dingen Sprossen n i c h t genossen werden dürfen, wenn Alles nicht zuvor m i n d e s t e n s pasteurisiert wurde. Außerdem wird mit Entschiedenheit vom Besuchen in Landwirtschaft und Streichelzoos bzw. Ferien auf dem Bauernhof abgeraten.
Da kann man wirklich nur noch versuchen, krumme Gurken gerade zu biegen.
Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Warum aus China

Erdbeeren im Oktober - und auch noch aus Fernost impertiert ...
Weniger weil "die Chinesen" unseren Kindern Durchfall gemacht haben.
Viel mehr wegen der Tatsachen, dass dieses Nahrungsmittel anscheinend
1) unsachgemäß gelagert oder transportiert wurde
2) so weit durch die Welt gekarrt, geschifft oder geflogen wurde und damit unsere Welt sinnfrei durch Abgase für diesen unnützen Transport verpestet wird.

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