Politik
Mediziner gegen Organspende nach Herzversagen
Donnerstag, 11. Oktober 2012
Berlin – Das Ethikrat-Mitglied Eckhard Nagel lehnt den Vorschlag der Deutschen Transplantationsgesellschaft ab, Organe bereits nach dem Herztod für eine Organspende zu entnehmen. Für das Vertrauen in die Transplantationsmedizin sei es „ganz wesentlich“, eine sichere Todesfeststellung zu haben, sagte der Ärztliche Direktor des Essener Universitätsklinikums heute im Deutschlandradio Kultur. „Die ist im Hinblick auf die Organentnahme nur mit dem Hirntod möglich.“
Eine Diskussion über die Feststellung des Todes zu Organentnahme zu entfachen, bezeichnete Nagel als falschen Weg. „Was wir sicherlich nicht brauchen, in keinem Bereich der Medizin, sind Unsicherheiten für die Patientinnen und Patienten oder für die Gesellschaft“, betonte Nagel.
Während der Hirntod von Neurologen oder Neurochirurgen eindeutig festgestellt werden könne, werde der Herztod in der Medizin mittlerweile als „rückgängig machbar“ angesehen: „Wenn ich ein Herzversagen habe, dann kann zum Beispiel eine Wiederbelebungsmaßnahme durch eine Herzmassage – das kennen viele – dazu führen, dass der Kreislauf wiederaufgenommen wird.“ Das sei der Grund, warum in Deutschland eine Entnahme von Organen nach einem Herztod nicht erlaubt sei. © kna/aerzteblatt.de

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