Vermischtes
Zehntausende Patientendaten aus Klinik in Rastatt verschwunden
Montag, 15. Oktober 2012
Baden-Baden – Aus einem Krankenhaus im baden-württembergischen Rastatt sind zehntausende Patientendaten verschwunden. Das Klinikum Mittelbaden habe Anfang Oktober Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Diebstahls gestellt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Baden-Baden am Freitag. Unklar war, ob die Sicherungskopien mit persönlichen Patientendaten und Befunden gestohlen oder versehentlich entsorgt wurden.
Nach Angaben des Klinikums handelte es sich um Sicherungskopien mit Daten von 200.000 bis 300.000 Patienten, die im Kreiskrankenhaus Rastatt behandelt wurden. Die Dokumente reichten demnach bis ins Jahr 1996 zurück.
Laut Staatsanwaltschaft hatte ein Mitarbeiter der EDV-Abteilung die Kiste mit den Sicherungskopien Mitte September aus Unachtsamkeit während einer Pause auf einer Rampe liegen lassen. Von dort verschwanden die Datensätze, die eigentlich in einen Tresor gebracht werden sollten.
Es gebe „keine konkreten Ansätze”, wer als Täter in Betracht kommen könnten, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft zu einem Bericht der Welt, die zuerst über den Fall berichtet hatte. Möglich sei auch, dass die Kiste versehentlich von der Rampe entsorgt wurde.
Nach Angaben des Klinik-Prokuristen Thorsten Reinhardt können die meisten Daten nur mit einem speziellen Lesegerät und mit speziellen EDV-Kenntnissen ausgelesen werden. Laien hätten nur „schwer Zugang” zu den Daten, sagte Reinhardt am Freitag. Das Klinikum Mittelbaden schaltete am Freitag in zwei überregionalen Zeitungen halbseitige Anzeigen, um auf den Vorfall hinzuweisen. Dies ist bei Datenpannen gesetzlich vorgeschrieben. © afp/aerzteblatt.de

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