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Deutsche AIDS Hilfe: Arbeit gegen Diskriminierung zentral

Montag, 15. Oktober 2012

Kamen – Der Kampf gegen Diskriminierung von HIV-Positiven und Aidskranken ist ein zentraler Arbeitsbereich der Deutschen Aids Hilfe bis 2020. Das wurde auf der Mitgliederversammlung der DAH in Kamen am vergangenen Wochenende deutlich. Die Selbsthilfeorganisation legte dort in einem Zukunftspapier „DAH reloaded“ ihre Ziele und Arbeitsschwerpunkte für die nächsten Jahre fest.

In Deutschland wird pro Jahr bei rund 1.000 Personen ein fortgeschrittener Immundefekt beziehungsweise Aids diagnostiziert. Viele dieser Erkrankungen treten laut DAH nur auf, weil Menschen sich aus Angst oder Unkenntnis zu spät auf HIV testen und behandeln lassen. Ein Grund dafür sei die Diskriminierung von Menschen mit HIV, welche Angst vor dem HIV-Test fördere. „Auch die Strafbarkeit der HIV-Übertragung beziehungsweise von sexuellen Kontakten, bei denen HIV übertragen werden könnte, trägt zur Angst vor dem HIV-Test bei“, hieß es aus der DAH. Sie mache HIV-Positive zu potenziell Angeklagten.

Daher sei es auch aus Präventionsgründen wichtig, Diskriminierung überall entgegenzutreten, wo sie auftauche, zum Beispiel im Arbeitsleben und im Gesundheitswesen. „Denn die Gesellschaft hat die Pflicht, jede vermeidbare Aids-Erkrankung zu verhindern“, sagte Manuel Izdebski, Mitglied im Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe und Geschäftsführer der AIDS-Hilfe im Kreis Unna.

Die DAH kritisierte, wirksame Methoden der HIV-Prävention und Gesundheitsförderung würden in Deutschland manchen Menschen vorenthalten. So hätten zum Beispiel Drogen konsumierende Häftlinge oft keine Möglichkeit, saubere Spritzen zu erhalten, Substitutionstherapien würden ihnen oft verwehrt. Das führe unmittelbar zu Infektionen mit HIV und Hepatitis C und zu anderen gesundheitlichen Schäden.

„Aids kann schneller besiegt werden", zitierte DAH-Vorstand Carsten Schatz auf der Mitgliederversammlung einen Buchtitel des Gesundheitswissenschaftlers Rolf Rosenbrock. Es sei bereits heute ein realistisches Ziel, dass Aids in Deutschland nicht mehr vorkomme. © hil/aerzteblatt.de

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