Ärzteschaft
Elektronischer Arztbrief soll in NRW ab 2015 flächendeckend zur Verfügung stehen
Mittwoch, 17. Oktober 2012
Düsseldorf – Die flächendeckende Einführung des elektronischen Arztbriefes in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis90/Die Grünen) angekündigt. Anlass war die Präsentation erster Ergebnisse eines Pilotprojektes heute in Düren. „Die Infrastruktur für den elektronischen Arztbrief soll ab 2015 für alle komplett zur Verfügung stehen“, spezifizierte ein Sprecher den Zeitplan gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt.
Im Ärztenetz Düren werden im Rahmen eines von der Europäischen Union und dem Land NRW geförderten Projektes bereits mehr als 8.000 mit dem elektronischen Heilberufsausweis signierte Arztbriefe verschickt, in Bochum soll noch in diesem Jahr ein Pilotprojekt mit 500 Ärzten starten.
Wird der Arztbrief mit dem elektronischen Arztausweis signiert, ist dieser in seiner Beweiskraft dem handschriftlich unterschriebenen Arztbrief gleichgestellt und macht eine Papierversion des Briefes überflüssig. Auch medizinische Dokumente wie Röntgenbilder können auf diesem Weg übermittelt werden.
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Für den Versand der E-Briefe und die Datenverschlüsselung sollen die Ärzte künftig das sichere Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) nutzen.
Die KV Nordrhein bestätigte den Erfolg in den Pilotprojekten, wollte sich aber nicht auf einen Zeitplan festlegen. „Wir sind da sehr weit. Der elektronische Arztbrief steht vor der Einführung“, sagte eine Sprecherin.
„Insbesondere im ländlichen Raum besteht im Gesundheitswesen ein großer Bedarf an neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, die nach den Bedürfnissen der Patienten ausgerichtet sind“, betonte Ministerin Steffens. © hil/aerzteblatt.de

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