Politik
AOK vermittelt ärztliche Zweitmeinung bei schwerwiegenden Erkrankungen
Donnerstag, 18. Oktober 2012
Kiel/Bad Segeberg – Bei Krebserkrankungen und bestimmten schwerwiegenden Erkrankungen im orthopädischen Bereich vermittelt die AOK Nordwest ihren Versicherten in Schleswig-Holstein künftig die Zweitmeinung eines entsprechenden Experten. Das haben die Krankenkasse und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) des Bundeslandes heute bekannt gegeben.
Laut der Krankenkasse wünschen sich 80 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten eine zweite, neutrale Meinung durch einen weiteren Spezialisten. Die AOK hat daher jetzt Vereinbarungen mit 34 Chefärzten und Oberärzten sowie acht niedergelassenen Spezialisten aus Schleswig-Holstein abgeschlossen.
Bislang beschränkt sich das Angebot auf Krebserkrankungen und auf geplante schwere Operationen an der Wirbelsäule und bei degenerativen Skeletterkrankungen. Außerdem können Patienten vor dem Einsetzen von künstlichen Gelenken und bei Eingriffen an der Schulter, Hüfte, Knie oder dem Sprunggelenk eine unentgeltliche Zweitmeinung einholen.
„Mit der ärztlichen Zweitmeinung möchten wir unseren Versicherten schwierige Entscheidungen erleichtern und mehr Sicherheit geben, um mit Vertrauen und Zuversicht die nächsten Behandlungsschritte anzugehen“, sagte Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest. Versicherte, die das Angebot nutzen möchten, sollen sich dafür an ihr AOK-Kundencenter wenden.
Die KV Schleswig-Holstein begrüßt die AOK-Initiative. „Gerade in einem sensiblen Bereich wie der Krebsbehandlung kann das Vier-Augen-Prinzip unter Hinzuziehung eines weiteren Experten von Vorteil sein“, sagte deren Vorstandsvorsitzende Monika Schliffke.
Zustimmung zu dem neuen Angebot kam auch von der Hochschulmedizin. „Die Spezialisten des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein begrüßen die Initiative der AOK, denn hochkomplexe Diagnosen bedürfen einer sorgfältigen Abklärung auf dem neuesten Stand der Forschung“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Jens Scholz. Die Universitätsklinik beteilige sich an den beiden Standorten Lübeck und Kiel an dem AOK-Projekt. © hil/aerzteblatt.de

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