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Berlin und Bund finanzieren gemeinsam Elite-Medizin­forschung

Dienstag, 6. November 2012

Annette Schavan und Klaus Wowereit ©dpa

Berlin – Durch die gemeinsame Gründung eines Instituts für Gesundheitsforschung haben der Bund und das Land Berlin einen ersten Schritt zur Überwindung des Kooperationsverbots in Bildungsprojekten gemacht. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) einigten sich heute auf die Zusammenführung der Universitätsklinik Charité mit dem Max-Del­brück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in einem „Berliner Institut für Gesundheits­forschung“.   

Durch das neue Institut sollen Grundlagenforschung und Praxis enger zusammengeführt werden. Medizinische Erkenntnisse könnten so „schneller den Patienten zugutekommen“, erklärte Schavan. Das Zentrum schlage „ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen“ auf. Das Institut soll in den kommenden fünf Jahren neben der bestehenden Grundfinanzierung von Charité und MDC zunächst mehr als 300 Millionen Euro erhalten. Der Bund übernimmt dabei 90 Prozent der Finanzierung, zehn Prozent trägt das Land Berlin.   

Das Land Berlin sichere außerdem zu, nach Ende der Exzellenzinitiative ab 2018 weiterhin den Berliner Universitäten Mittel in bisheriger Höhe der Landesmittel zur Förderung der Spitzenforschung zur Verfügung zu stellen. Bis zu 40 Millionen Euro will die Unternehmerin Johanna Quandt über die Stiftung Charité beisteuern

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte, Berlin werde dadurch noch mehr zu einem international bedeutsamen Forschungsstandort, insbesondere in der Biomedizin. „Damit werden neue Maßstäbe gesetzt, die der Stadt insgesamt zugute kommen.” Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres (SPD) sprach von einem neuen Grad an Sichtbarkeit und internationaler Konkurrenzfähigkeit

Mit der Kooperation will die Bundesregierung ein Beispiel geben für eine engere finanzielle Zusammenarbeit von Bund und Ländern bei wissenschaftlichen Elite-Projekten. Derzeit untersagt das seit 2006 geltende Kooperationsverbot dem Bund ein dauerhaftes finanzielles Engagement in Bildungsprojekten, diese unterliegen der Hoheit der Länder. Für außeruniversitäre Forschung gilt das nicht. Eine von Schavan vorgeschlagene Grundgesetzänderung zur Überwindung des Kooperationsverbots im Hochschulbereich scheiterte bislang am Widerstand der SPD-geführten Bundesländer.  

Die Entscheidung zum Zusammenführen von Charité und Max-Delbrück-Centrum habe gezeigt, dass der Bund handlungsfähig sei, erklärte heute Unionsfraktionsvize Michael Kretschmer (CDU). Sollte die SPD die Gesetzesänderung weiter blockieren, würden notwendige Kooperationen künftig „analog zu dem heute vorgestellten Modell“ gestaltet. © afp/dapd/aerzteblatt.de

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