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Medizin

Fertilität: Ovarielle Reserve wird vererbt

Mittwoch, 7. November 2012

Kopenhagen – Ein frühes Menopause-Alter der Mutter sollte für die Töchter ein Warnzeichen sein, dass der eigene Vorrat an befruchtungsfähigen Follikeln im Ovar begrenzt ist. Dies zeigt eine Studie in Human Reproduction (2012; doi: 10.1093/humrep/des356).

Zur Menopause kommt es, wenn der Vorrat an befruchtungsfähigen Follikeln im Ovar erschöpft ist. Deren Anzahl wird auch als ovarielle Reserve bezeichnet. Sie kann heute durch die Bestimmung des Anti-Müller-Hormons (AMH) im Blut oder durch die Zählung der Antralfollikel (AFC) in einer transvaginalen Sonographie abgeschätzt werden. Wesentlich einfacher ist die Frage nach dem Menopause-Alter der Mutter.

Janne Bentzen vom Rigshospitalet der Universität Kopenhagen hat in einer Querschnitts­untersuchung AMH und AFC bei 863 Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren bestimmt. Beide Werte nahmen wie erwartet mit dem Alter ab, aber die Geschwindigkeit der Abnahme korrelierte eindeutig mit dem Menopause-Alter der Mütter.

Waren diese schon vor dem 45. Lebensjahr dauerhaft amenorrhoisch geworden, kam es bei den Töchtern jedes Jahr zu einem Rückgang des AMH um 8,6 Prozent und der AFC um 5,8 Prozent. Laut Bentzen deutet dies klar darauf hin, dass auch den Töchtern eine frühe Menopause bevorsteht. Bei einem höheren Menopause-Alter der Mutter war der Rückgang der ovariellen Reserve deutlich langsamer.

Die Töchter sollten das Menopause-Alter ihrer Mütter für ihre Familienplanung berücksichtigen, rät Bentzen. Denn der Rückgang der Fruchtbarkeit beginne in der Regel 20 Jahre vor der Menopause. Wenn die Mutter bereits mit 45 Jahren in die Menopause eintritt, könnte es für die Tochter bereits ab dem 25. Geburtstag schwieriger werden, ein Kind zu bekommen. Die Erkenntnisse beziehen sich allerdings auf die Gesamtgruppe der Frauen. Im Einzelfall könne es deutliche Abweichungen von dieser Regel geben. © rme/aerzteblatt.de

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