Medizin
Schon kurze Beratungsgespräche können Lebensstil verändern
Montag, 3. Dezember 2012
Colombo – Schon mit einem kurzen Gespräch über Gesundheit und Lebensführung können Ärzte unsportlichen Studenten helfen, körperlich aktiver zu werden. Zu diesem Ergebnis kam die Forschungsgruppe um Matthew Martens an der Abteilung für Bildung, Schule und psychologische Beratung der Universität Missouri in Colombia in einer kleinen Vorstudie. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Untersuchungen im Journal of Physical Activity & Health (2012; 9: 525 – 532).
In den USA gelten College-Studenten im ersten Semester als besonders gefährdet, schnell an Gewicht zuzunehmen. Dies ist das Ergebnis von unregelmäßigen Essgewohnheiten, Prüfungsstress der fehlenden Zeit für Sport. Hiesige Gesundheitsinitiativen wie „Healthy Campus“ der Universität Bonn und der Deutschen Sporthochschule Köln zeigen, dass dieses Phänomen auch deutschen Studenten bekannt ist.
In der Studie von Martens wurden 70 Studenten, die sich körperlich wenig betätigten, in zwei Gruppen eingeteilt. Der Frauenanteil betrug hierbei 82 Prozent. Die Studenten der Experimentalgruppe füllten einen Fragebogen zu ihrem Gesundheitsverhalten aus. Sie erhielten auf Grundlage ihrer Antworten ein halbstündiges Feedback-Gespräch mit einem Arzt. Die Probanden der Kontrollgruppe erhielten ein solches Gespräch nicht. Es zeigte sich, dass die Studenten der Experimentalgruppe nach einem Monat wesentlich mehr Sport trieben als jene der Vergleichsgruppe.
Diese Ergebnisse sind von praktischer Bedeutung für den ärztlichen Berufsalltag. Laut Martens komme es darauf an, dass Ärzte Patienten auf ein schädliches Gesundheitsverhalten aufmerksam machen, um gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Hierbei sei das persönliche Feedback durch den Arzt entscheidender als die Länge der Intervention. © hil/aerzteblatt.de

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