Medizin
Neue US-amerikanische Leitlinie für die Behandlung von Prothesen-Infektionen
Dienstag, 11. Dezember 2012
Arlington – Eine neue Leitlinie der US-amerikanischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten soll die Letalität, Morbidität sowie die Kosten von Infektionen senken, die nach dem Einsatz eines künstlichen Gelenkes entstanden sind. Die Leitlinie ist im Journal Clinical Infectious Diseases erschienen (doi: 10.1093/cid/cis803).
In den USA ersetzen Ärzte jedes Jahr zusammen rund eine Million Hüft- und Kniegelenke. In knapp zwei Prozent der neuen Prothesen entwickelt sich eine Entzündung. Die US-amerikanische Gesellschaft für Infektionskrankheiten (IDSA) fordert in ihrer neuen Leitlinie vor, dass Experten aus mehreren Fachbereichen in Zukunft enger zusammenarbeiten, um die Infektionen effektiver zu behandeln.
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„Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Entzündung zu behandeln, um ein gleiches klinisches Ergebnis zu erzielen“, sagt Douglas Osmon, aus der Infektiologie der Mayo Klinik, Rochester. Die IDSA-Leitlinie beschreibt Methoden für eine schnelle Diagnostik und eine effiziente Therapie der Infektion.
Wichtig sei dabei, regelhaft mehrere Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen in das Team einzubinden, gerade bei multimorbiden Patienten. Grundsätzlich sollen sich laut IDSA Orthopäden und Infektiologen an der Therapieplanung beteiligen. Die weitere Besetzung des Ärzteteams ist von der Klinik des Patienten abhängig. Laut der Leitlinie sollen zum Beispiel Kardiologen bei herzkranken Patienten eingeladen werden sowie plastische Chirurgen bei Wundheilungsstörungen.
Das effektive Management von Protheseninfektionen sei auch deshalb besonders wichtig, weil trotz besserer Prävention die Zahl der Patienten mit einer solchen Infektion steigen werde, erwartet Osmon. Grund dafür sei das immer höhere Durchschnittsalter der Patienten. © rme/aerzteblatt.de
