Politik
Bayerische Kliniken betrachten finanzielle Schieflage mit wachsender Sorge
Freitag, 14. Dezember 2012
München – Die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) hat darauf hingewiesen, dass sich die finanzielle Lage der Krankenhäuser im Freistaat im vergangenen Jahr deutlich verschlechtert hat. Demnach hat sich die Situation nach einer leichten Konsolidierung in den Jahren 2009 bis 2011 inzwischen ins Gegenteil verkehrt. „Serienweise erreichen uns Meldungen von Mitgliedskrankenhäusern, deren Betriebsergebnis bereits in diesem Jahr abstürzt und die für das kommende Jahr 2013 weitere Verschlechterungen einkalkulieren müssen“, berichtete BKG-Vorsitzender Franz Stumpf bei der Mitgliederversammlung in München.
Scharfe Kritik an der Regierungskoalition
Vor diesem Hintergrund kritisierte der BKG-Chef die schwarz-gelbe Bundesregierung scharf. Diese habe entgegen ihrer Ankündigung bei Regierungsantritt für die Krankenhäuser eine Politik der rigiden Kostendämpfung eingeläutet. Besonders zynisch sei dabei, das es rückblickend keinerlei Notwendigkeit für die Kürzungsmaßnahmen gegeben habe: „Aus dem Schreckgespenst vom Milliardendefizit der Gesetzlichen Krankenversicherung sind stattliche Milliardenüberschüsse geworden“, verwies Stumpf.
Dennoch werde die Kürzungspolitik bei den Kliniken weiter fortgeführt. Die jüngst beschlossenen gesetzlichen Maßnahmen, die den Krankenhäusern finanzielle Hilfe bringen sollten, bezeichnete er als „unzureichend und methodisch fehlerhaft“.
Selbstkritik darf nicht fehlen
BKG-Geschäftsführer Siegfried Hasenbein räumte im Rahmen der Mitgliederversammlung ein, dass die Kliniken auch selbstkritisch an Fehlentwicklungen arbeiten müssten. Dennoch irritiere die zunehmend negativ geprägte Diskussion über die Arbeit in den Krankenhäusern. „Nicht jeder einzelne Missstand darf verallgemeinert oder zum Skandal hochgezogen werden“, warte er.
Damit werde man den Mitarbeitern in den Krankenhäusern nicht gerecht. „Es wäre keine vergeudete Mühe, die Millionen von Behandlungen, die Jahr für Jahr in bester Qualität zur Zufriedenheit der Patienten erbracht werden, zu erwähnen“ so der BKG-Geschäftsführer. © hil/aerzteblatt.de

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