Ärzteschaft
Kammer Westfalen-Lippe benennt Demenzbeauftragte
Mittwoch, 19. Dezember 2012
Münster – Stärker im Bereich der Demenzversorgung engagieren will sich die Ärztekammer Westfalen-Lippe. Dazu hat sie mit Stefanie Oberfeld, Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, jetzt eine Demenzbeauftragte benannt. „Die demografische Entwicklung zeigt, dass die Menschen nicht nur älter werden, sie werden auch anders älter. Und umso mehr nehmen Demenzerkrankungen zu“, sagte der Kammerpräsident Theodor Windhorst.
Es sei nötig, dass sich die Kammer neben medikamentösen Therapien auch um Prävention, Frühdiagnostik und der Aufnahme früher therapeutischer Maßnahmen bei Demenz kümmere. Oberfeld soll als Demenzbeauftragte „die Bedeutung des Themas Demenz in der ärztlichen Patientenversorgung besonders herausstellen und in ein fortschrittliches Konzept einbinden“, so Windhorst.
„Demenz-Erkrankte machen einen wachsenden Anteil in der Praxis und auch im Krankenhaus aus“, sagte Oberfeld, die auch ärztliche Mitarbeiterin im Demenz-Servicezentrum Nordrhein-Westfalen für die Region Münster und das westliche Münsterland ist. Diese Patienten hätten andere Bedürfnisse in der pflegerischen und medizinischen Versorgung und forderten dadurch den Arzt sowie auch alle anderen Angehörigen medizinischer und pflegerischer Berufe besonders heraus.
„Die Versorgung nimmt mehr Zeit in Anspruch, kostet mehr und Demenz ist oft Ursache vieler anderer Erkrankungen, die dann zu Krankenhausaufenthalten führen“, betonte sie. Die Versorgungs- und Lebensbedingungen für Menschen mit Demenzerkrankungen seien „oft nicht so, wie sie sein sollten und müssten“. Deshalb wolle sie die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren und bessere Voraussetzungen für die Versorgung von Demenzkranken schaffen. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.