Ärzteschaft
Mitgliederbefragung des Bayerischen Hausärzteverbandes
Mittwoch, 19. Dezember 2012
München – Die Auswertung seiner Mitgliederbefragung hat der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) gestern in einem Sondernewsletter bekannt gegeben. Rund 2.200 Hausärzte hatten sich darin zu den künftigen Schwerpunkten der Verbandsarbeit geäußert. „Die überwiegende Mehrheit der BHÄV-Mitglieder sieht den Schwerpunkt der Verbandsarbeit in der politischen Interessenvertretung mit Wahrung der finanziellen Interessen der Verbandsmitglieder“, sagte der Verbandsvorsitzende Dieter Geis.
Konkrete Beispiele dafür seien die Vereinheitlichung der Hausarztverträge und die Weiterentwicklung der hausarztzentrierten Versorgung (HZV) zu einem Primärarztmodell. „An beidem arbeitet der BHÄV mit Vehemenz“, so Geis.
Von weiteren Ergebnissen der Befragung berichtet die AG Vernetzung im BHÄV, welche die Befragung im Sommer ausgearbeitet hat. „Bei Aktionen zum Bürokratieabbau würden fast alle Umfrageteilnehmer mitmachen. Das zeigt, wie sehr die Basis unter der überbordenden Bürokratie leidet und wie groß der Handlungsbedarf hier ist“, sagte Markus Beier, Zweiter Stellvertretender BHÄV-Vorsitzenden und Vorsitzende des Hausärztevereins Erlangen.
Streikverbot aufheben
Auf ein weiteres wichtiges berufspolitisches Anliegen, das die Umfrageergebnisse bestätigen, wies Annegret Hoffmann Leygue hin: „Große Zustimmung besteht bei der Forderung nach Aufhebung des Streikverbotes für niedergelassene Ärzte“, erklärte sie.
Auch für die Arbeit des BHÄV gaben die Mitglieder Anregungen: „Neben einer besseren Kommunikation ist die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen eine wesentliche Erwartung an die Kollegen auf Vorstandsebene“, erläuterte Hoffmann Leygue. Durch die Auflage des wöchentlichen BHÄV-Newsletters sei der zeitnahe Informationsfluss von der Verbandsführung zu den Mitgliedern bereits verbessert worden.
Von weiteren Anregungen und Wünschen der Mitglieder berichtete Anke Lemmer aus der AG Vernetzung. „Mehrfach laut wurde der Wunsch nach effektiverer Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel mit einem Zehn-Punkte-Programm mit klaren Forderungen an die Politik“, sagte sie. Gewünscht sei auch eine intensivere Imagepflege der Hausarztmedizin, Maßnahmen zur Nachwuchsförderung und die Positionierung als Reformer des Gesundheitswesens auf der Seite der Patienten. © hil/aerzteblatt.de

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