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Medizin

Kein Krebs durch 9/11-Staub

Mittwoch, 19. Dezember 2012

dapd

New York – Mehr als elf Jahre nach dem Anschlag auf das World Trade Center haben sich die Befürchtungen, dass zu den 2.700 akuten Todesfällen noch weitere Opfer zu addieren sind, nicht bestätigt. Die Analyse eines Registers für Rettungskräfte und Helfer kann im US-amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2012; 308: 2479-2488) keine deutlich erhöhte Krebsrate nachweisen.

Trotz Mundschutz dürften die Rettungskräfte und Helfer, die zeitweise von einer Wolke aus Staub, Rauch und pulverisierten Baumaterialien eingehüllt waren, zahlreichen Karzinogenen exponiert gewesen sein, darunter polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe, Asbest, Benzol und Dioxinen. Die Befürchtung, dass es zeitversetzt zum Ereignis zu einer Welle von Krebserkrankungen kommen könnte, war deshalb nicht unbegründet.

Doch Jiehui Li vom Gesundheitsamt der Stadt New York City und Mitarbeiter können jetzt (vorerst) Entwarnung geben. Zwar sind inzwischen 439 Rettungskräfte an Krebs erkrankt, doch im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ist diese Rate nicht erhöht. Einzig bei drei Tumoren gab es einen Anstieg. Sie betreffen das Prostatakarzinom, Schilddrüsenkarzinome und das multiple Myelom, mithin Malignome, die nicht unbedingt mit Umweltschadstoffen in Verbindung gebracht werden.

Erwartet wurde eher ein Anstieg der Bronchialkarzinome. Doch hier gab es unter den Rettern bisher weniger Erkrankungen als in der Kontrollgruppe. Da Prostata- und Schilddrüsenkarzinome häufig beim Screening entdeckt werden, dürfte der Anstieg bei diesen Tumoren auf eine intensivierte Früherkennung unter den Rettern zurückzuführen sein. © rme/aerzteblatt.de

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