Ärzteschaft
Chefärzte lehnen Bonuszahlungen mehrheitlich ab
Freitag, 21. Dezember 2012
Hamburg – Die Mehrheit der leitenden Klinikärzte (63 Prozent) lehnt Bonifikationen ab, die an einen ökonomischen Erfolg der Klinik gekoppelt sind. Das ist das Ergebnis der Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2012“ der Stiftung Gesundheit. Den Ärzten zufolge widersprächen diese dem Berufsethos.
Allerdings bejahte mehr als ein Drittel (37,7 Prozent) die Frage, ob sie Boni auf Basis der Ertragslage ihres Arbeitgebers erhalten. 57,4 Prozent antworteten dazu mit "nein" und 4,9 Prozent enthielten sich der Angabe. Dabei sind bei jüngeren Verträgen erfolgsabhängige Zusatzzahlungen laut Studie am häufigsten: So erhalten 42 Prozent der leitenden Klinikärzte, die ein bis fünf Jahre ihre Funktion ausüben, Boni.
Bonusregelungen in Chefarztverträgen: Ärztliche Unabhängigkeit in Gefahr
Fragwürdige Zielvereinbarungen gehören nicht länger in ärztliche Dienstverträge. Um Ärzte und Patienten vor ökonomischen Fehlanreizen zu schützen, richten die Bundesärztekammer und der Verband der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands eine Kontaktstelle „Zielvereinbarungen (Chef-)Arztverträge“ ein.
Bei Ärzten, die seit mehr als zehn Jahren in leitender Funktion sind, sind es nur 34,7 Prozent. „Jetzt sind qualitative Untersuchungen notwendig, um besser zu verstehen, wie Kliniken das Instrument der Bonifikation einsetzen, wie leitende Ärzte dies empfinden und was es für ihre tägliche klinische Arbeit sowie die Versorgung der Patienten bedeutet“, so die Stiftung Gesundheit. © hil/aerzteblatt.de

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