Politik
Sozialversicherung erwirtschaftet 5,9 Milliarden Euro
Freitag, 11. Januar 2013
Wiesbaden – Die Sozialversicherung in Deutschland hat in den ersten neun Monaten 2012 einen Überschuss von 5,9 Milliarden erwirtschaftet. Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, ist dies vor allem auf den beständigen Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zurückzuführen. Für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ergab sich ebenfalls ein Finanzierungsüberschuss, der jedoch um 1,8 Milliarden geringer ausfiel als im Vergleichszeitraum 2011.
Insgesamt stiegen die Einnahmen der Kranken-, Renten-, Unfall- und Pflegeversicherung sowie das Budget der Bundesagentur für Arbeit in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres um 1,8 Prozent auf 392,8 Milliarden Euro. Gleichzeitig wuchsen die Ausgaben um 1,9 Prozent auf 386,7 Milliarden Euro. Dass der ausgewiesene Überschuss nur 5,9 Milliarden und nicht 6,1 Milliarden Euro beträgt, erklären die Statistiker mit haushaltstechnischen Verrechnungen.
Die gesetzliche Krankenversicherung nahm in den ersten neun Monaten 2012 143 Milliarden Euro ein und investierte rund 138,8 Milliarden Euro. Damit stiegen die Ausgaben mit 3,3 Prozent zwar ein Prozent mehr als die Einnahmen, dennoch ergab sich ein Finanzierungsüberschuss von 4,0 Milliarden Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum erzielte die gesetzliche Krankenversicherung einen Überschuss von 5,3 Milliarden Euro.
Dagegen hat sich das Finanzierungsdefizit der sozialen Pflegeversicherung um 0,1 auf 0,2 Milliarden Euro erhöht. Hier stand dem Einnahmenanstieg um 3,6 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro ein Ausgabenzuwachs von 4,4 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro gegenüber. © hil/aerzteblatt.de

Sozialversicherung erwirtschaftet....................
Hans-Dieter Falkenberg
falkenberg@pghc.de

"erwirtschaftet ..."
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Eine Sozialversicherung hat nichts zu "erwirtschaften", auch und gerade nicht i. S. v. "Gewinne" abwerfen, sondern *verwaltet* ausschließlich die von der Bevölkerung an sie abgetretenen Beiträge und hält diese - Stichwort: Solidargemeinschaft - für alle Schichten zur gesundheitlichen Versorgung vor.
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Dass das Denken aber auf "Vermehrung" und nicht "Verwaltung" liegt, drückt solches aus, dass nun auch nach den Krankenkassen auch die Sozialversicherungen "Gewinne" vermelden und damit ihr "gutes" Verwalten dokumentieren wollen. "Gut" ist nur, wenn unter dem Strich etwas über bleibt und je mehr, desto besser. Wenn sich Einnahmen und Ausgaben in etwa deckeln, wird das offensichtlich schon als "Misserfolg" gewertet.
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Das ist leider eine Verdrehung, denn das Volk leidet unter sehr hohen Sozialabgaben und schon die Abschaffung der Praxisgebühr bedeutete nicht nur für den "kleinen Mann", sondern vielleicht sogar noch mehr für die mit dem Geldeinzug aufgabenfremd verwaltungstechnisch überfrachteten Arztpraxen schon eine erhebliche Erleichterung.
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Der Gedanke der Entlastung für die Menschen zeigt da, wo es auch möglich war, tatsächlich eine entlastende Wirkung. Ob es das Denken auch in den Vorstandsetagen nachhaltig verändert, kann man nur hoffen.

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