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Medizin

Unterschiedliche Grippe-Wellen in den USA und Europa

Montag, 14. Januar 2013

New York – Während die Grippe-Welle in Europa erst langsam anschwillt, gibt es in den USA Zeichen einer gesteigerten Morbidität. In New York hat der Gouverneur sogar eine „Notlage“ ausgerufen. In der US-Metropole seien Mitte letzter Woche bereits 19.128 Erkrankungen registriert worden, heißt es in der Pressemitteilung von Gouverneur Cuomo. Im gleichen Zeitraum des letzten Jahres seien es nur 4.404 positive Labortests gewesen. Bis zum 5. Januar seien in New York bereits 2.884 Patienten wegen einer schweren Influenza hospitalisiert worden gegenüber 1.169 im Jahr zuvor.

Dass Cuomo am Wochenende angesichts dieser Zahlen von einer „Notlage“ sprach, hatte absehbar zur Folge, dass ein Run auf die Apotheken nach Impfstoffen einsetzte. Die New York Times berichtete am Montag bereits von ersten Versorgungsengpässen, was nicht verwundert, da zu diesem Zeitpunkt bereits 128 von 135 Millionen Impfdosen ausgeliefert worden waren, die meisten dürften bereits verimpft worden sein. Etwa ein Drittel der US-Bürger lässt sich alljährlich gegen Grippe impfen.

Ob eine Impfung zum jetzigen Zeitpunkt in den USA noch rechtzeitig käme, ist eine andere Frage. Die jüngsten Zahlen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) deuten an, dass die Grippe-Welle bereits ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. Der dominierende Erregertyp in diesem Jahr ist AH3N2. Er ist Bestandteil der dies­jährigen saisonalen Vakzine, und die Chancen auf einen Impfschutz stehen gut. AH3N2 ist jedoch für einen schweren Verlauf bekannt, was den Anstieg der Erkrankungszahlen erklären mag.

In Europa setzt die Grippe-Welle in diesem Jahr langsam ein. Die European Centers for Disease Control and Prevention meldeten in der letzten Woche ansteigende Trends aus mehreren Ländern. Die Verteilung der Serotypen ist anders als in den USA. Eine Dominanz von AH3N2 ist nicht erkennbar.

In Deutschland wurde zuletzt das Pandemie­virus A(H1N1)pdm09 am häufigsten nachgewiesen. Laut der ECDC werden auch in Europa die meisten Viren bisher vom saisonalen Grippe-Impfstoff erfasst. Einen Grippe-Alarm wie in den USA ist bei den europäischen und deutschen Behörden derzeit nicht erkennbar. © rme/aerzteblatt.de

Kommentare

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Avatar #110206
kairoprax
am Dienstag, 15. Januar 2013, 20:05

19.128 von 18,9 Millionen


Zahlen interessieren Herrn Klaus Cichutek und die anderen Menetekelisten an der Impffront nur insofern, als sie groß wirken sollen.
19.128 klingt groß.
19.128 Erkrankte sind aber ziemlich genau nur 1 Promille der knapp 19 Millionen Einwohner New Yorks. 19. Millionen ist eine wirklich große Zahl.

Ein Promille heißt auf Deutschland übertragen, nicht einmal 1 Grippefall pro Durchschnittspraxis.

Was soll das?

Die Grippewelle (wenn man das überhaupt so nennen darf) ist in den USA seit Jahresbeginn rückläufig. Eine "gesteigerte Morbidität" hat es auch in den USA allenfalls im kleinen Stil gegeben - durchaus ähnlich wie bei uns.

Und daß die Nachfrage nach Impfstoffen zu "ersten" Versorgungsengpässen führen könnte, ist doch angesichts des nahenden Endes der Welle und erst Recht Monate nach dem optimalen Impfzeitpunkt mehr als unerheblich.
Fakt ist, man (das Konkubinat aus Pharmaindustrie und Krankenkassen) hat uns in Deutschland versucht versucht einen nicht erwünschten und vermutlich auch nicht guten Impfstoff (der Grippe-Impfstoff Flucelvax des Herstellers Novartisr war in der Schweiz, in Italien und eben in den USA verboten) anzudrehen, und sitzt jetzt vollkommen verdient und erwünscht auf den nicht verimpften Chargen.

Sollen die Impfstoffe vermodern!

Eine Grippewelle hat es zum Glück nicht gegeben,und vielleicht lernen die Akteure ihre Lektion aus der ausgefallenen Impfsaison 2012/2013.

Dr.Karlheinz Bayer, Bad Peterstal
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