Ausland
Tabakhändler demonstrieren gegen EU-Pläne für Zigarettenpackungen
Dienstag, 22. Januar 2013
Brüssel – Tausende aufgebrachte Tabakhändler haben am Dienstag in Brüssel gegen die EU-Pläne zur Verschärfung der Warnhinweise auf Zigaretten demonstriert. Zum Teil mit Zigarette oder Trillerpfeife im Mund zogen zwischen 2.200 und 3.500 Menschen durch das Viertel der EU-Institutionen, wie Polizei und Veranstalter mitteilten. Die Pläne seien ein Angriff auf die kleinen Händler in der Nachbarschaft, kritisierte der Chef des Verbandes der europäischen Tabak-Einzelhändler, Giovanni Risso. Zudem begünstigten sie Schmuggel und das Fälschen von Tabakprodukten, meinten die Demonstranten.
Nach den Plänen der EU-Kommission vom Dezember sollen unter anderem Zigaretten- und Tabakpackungen künftig abschreckender gestaltet werden. Vor allem würden größere Warnungen und Fotos etwa von Raucherlungen Pflicht.
Jedes Jahr töte das Rauchen fast 700.000 Menschen in Europa etwa soviele, wie in Frankfurt am Main leben, begründete Gesundheitskommissar Tonio Borg die Pläne. Tabakkonsum sei „das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko“. Die derzeitigen Regeln aus dem Jahr 2001 seien dem nicht mehr gewachsen, heißt es bei der Kommission. Denn gegenüber damals sei zum Beispiel heute viel besser erforscht, welchen Schaden Aromen in Tabak anrichten und wie Warnungen auf die Raucher wirken. © afp/aerzteblatt.de

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