Medizin
Zunehmende Potenzprobleme gleich steigendes kardiales Risiko
Dienstag, 5. Februar 2013
Canberra – Die Zunahme einer erektilen Dysfunktion geht mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen einher. Dies geht aus einer Untersuchung einer australischen Arbeitsgruppe unter Federführung von Wissenschaftlern der Australian National University, Canberra hervor.
Während vergangene Studien bereits eine Verbindung zwischen der Prävalenz von erektiler Dysfunktion und kardiovaskulären Erkrankungen hergestellt hatten, analysiert die nun in PLOS Medicine vorgestellte Studie (PLoS Med 10(1): e1001372. doi:10.1371/journal.pmed.1001372) die Auswirkungen von Veränderungen im Schweregrad einer erektilen Dysfunktion hinsichtlich Hospitalisationsrate und Mortalität durch kardiovaskuläre Erkrankungen.
Für die Studie verwendeten die australischen Wissenschaftler Daten einer prospektiven Kohortenstudie zu ingesamt 95.038 Männern mit einem Mindestalter von 45 Jahren. Bei etwa 65.000 Testpersonen war die Anamnese hinsichtlich kardiovaskulärer Erkrankungen leer, während über 29.000 Männer bereits solche Vorerkrankungen aufwiesen. Während eines follow-up-Zeitraums von durchschnittlichen über 2 Jahren kam es zu 7.855 durch kardiovaskuläre Erkrankungen bedingte Krankenhauseinweisungen und 2.304 Todesfällen.
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Es zeigte sich, dass unter den Männern ohne bekannte kardiovaskuläre Erkrankungen das Vorliegen einer schweren erektilen Dysfunktion zu einem relativen Anstieg des Hospitalisationsrisikos von 35% sowie einer um 93% erhöhten Mortalität führte. Bei vorbelasteten Männern stieg die kardiovaskulär bedingte Hospitalisationsrate um 64%, während die Mortalität um 137% stieg.
Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Notwendigkeit, die erektile Dysfunktion in Bezug zum weiten Spektrum der kardiovaskulären Erkrankungen zu sehen. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass Erektionsstörungen zu kardialen Ereignissen führen, dennoch sollte man als Ergebnis dieser Studie die erektile Dysfunktion als Marker nutzen, um Patienten mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko zu identifizieren, so die Forschergruppe. © nt/aerzteblatt.de

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