Medizin
Xagrid: Hersteller warnt vor kardiovaskulären Risiken
Donnerstag, 7. Februar 2013
Berlin – Der Thrombozyten-Blocker Anagrelid, der zur Behandlung der essentiellen Thrombozythämie eingesetzt wird, kann auch bei jungen herzgesunden Patienten „schwerwiegende kardiovaskuläre unerwünschte Ereignisse“ verursachen, teilt der Hersteller in einem Rote-Hand-Brief mit.
Anagrelid blockiert im Knochenmark die Megakaryozytenreifung, was einen Abfall der Thrombozytenzahl zur Folge hat. Als Xagrid® ist der Wirkstoff seit 2005 zur Behandlung der essenziellen Thrombozythämie zugelassen. Seit längerem ist bekannt, dass Anagrelid die zyklische AMP-Phosphodiesterase III hemmt und eine positiv-inotrope Wirkungen auf den Herzmuskel hat.
Vor Beginn der Therapie wird deshalb eine kardiovaskuläre Untersuchung empfohlen, während der Therapie sollten die Patienten weiter überwacht werden. Bislang ging man davon aus, dass sich Komplikationen durch kardiovaskuläre Veränderungen ankündigen. Dies scheint nicht immer der Fall zu sein. Auch Patienten unter 50 Jahren können offenbar ohne Vorwarnung schwerwiegende Ereignisse erleiden.
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Diese werden im Rote-Hand-Brief nicht näher spezifiziert. Die Liste möglicher Nebenwirkungen wurde jedoch um „Arrhythmien“ erweitert. Das neue Risiko ändere jedoch nichts am derzeitigen positiven Nutzen-Risiko-Verhältnis des Medikaments, heißt es im Rote-Hand-Brief. Dessen Einsatz war bereits vorher auf die Zweitlinientherapie bei Risikopatienten beschränkt, die andere Medikamente nicht vertragen oder mit ihnen keine ausreichende Wirkung erzielten. © rme/aerzteblatt.de

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