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Medizin

Mehr Brustkrebs bei jungen US-Amerikanerinnen

Mittwoch, 27. Februar 2013

dpa

Seattle – In den USA ist die Zahl der fernmetastasierten Brustkrebserkrankungen bei Frauen unter 40 Jahren seit 1976 kontinuierlich angestiegen, ohne dass Epidemiologen im US-amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2013; 309: 800-805) die Ursachen dafür nennen können.

Krebserkrankungen sind im jungen Erwachsenenalter extrem selten. Die häufigste Tumorart ist das Mammakarzinom. In den USA erkrankt eine von 173 Frauen vor dem 40. Lebensjahr an diesem Tumor, bei dem die Heilungschancen heute sehr gut sind, solange der Tumor auf die Brust und wenige regionale Lymphknoten beschränkt ist. Nach dem Auftreten von Fernmetastasen verschlechtern sich die Überlebensraten deutlich. Gerade diese Tumore sind den Recherchen von Rebecca Johnson vom Seattle Children's Hos­pital zufolge jedoch in den letzten Jahrzehnten bei jungen Frauen häufiger geworden.

Ihre Auswertung von drei Krebsregistern (SEER) des National Cancer Institute ergab, dass die Inzidenz des Mammakarzinoms mit Fernmetastasen in der Altersgruppe der 25 bis 39-jährigen Frauen von 1,53 auf 100.000 im Jahr 1976 auf 2,90 pro 100.000 im Jahr 2009 angestiegen ist.

Das macht auf die gesamte USA bezogen zwar im Jahr kaum etwas als 800 Krebser­krankungen aus. Da die Prognose im fortgeschrittenen Stadium jedoch schlecht ist, werden viele der jungen Frauen am Brustkrebs sterben, auch wenn die Mehrzahl der Tumoren HER-positiv war. Die mittlere Überlebenszeit bei ER+PR+-Tumoren liegt laut Johnson heute bei 45 Monaten gegenüber nur 25 Monaten bei Tumoren mit dem Rezeptorstatus ER-PR-.

Eine Ursache für die Zunahme konnte Johnson nicht nennen. Einen scheinbaren Anstieg durch die Verbesserung der diagnostischen Möglichkeiten schloss sie jedoch aus. Da der Tumor insgesamt sehr selten ist, wird eine Mammographie zur Früherkennung nicht empfohlen. Von den 936.497 Frauen, bei denen zwischen 1976 und 2009 in den USA ein Brustkrebs diagnostiziert wurde, waren 53.502 zwischen 25 und 39 Jahre alt. Von diesen hatten 3.438 bei der Diagnose bereits Fernmetastasen. © rme/aerzteblatt.de

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