Vermischtes
Ältere Menschen schmerztherapeutisch unterversorgt
Mittwoch, 6. März 2013
Frankfurt/Main – Ältere Menschen leiden häufiger unter chronischen Schmerzen, erhalten aber seltener eine gute Schmerztherapie. Darauf haben Schmerzmediziner auf dem 24. Deutschen Schmerz- und Palliativtag hingewiesen, der heute in Frankfurt begonnen hat. „Wir müssen der Unterversorgung der Patienten endlich ein Ende bereiten und Schmerzmedizin breit verfügbar machen“, sagte der Tagungspräsident und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie, Gerhard Müller-Schwefe.
Er kritisierte, für viele Menschen sei Alter gleichbedeutend mit Gebrechen und Schmerz. Die Zahl der Betroffenen werde weiter steigen, wenn sich das Gesundheitssystem nicht den Herausforderungen des demografischen Wandels stelle, so der Göppinger Schmerzmediziner.
Schmerzforscher und Schmerzmediziner hätten in den letzten Jahren moderne Diagnose- und Therapiekonzepte entwickelt, welche die Chronifizierung von Schmerzen verhindern könnten, wenn sie frühzeitig zum Einsatz kämen. Allerdings sei die Behandlung von Schmerzen im Alter schwierig: Viele Patienten litten an mehreren behandlungsbedürftigen Erkrankungen und müssten entsprechend viele Medikamente einnehmen. „Wir müssen darum bei alten Menschen auf Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamenten achten“, sagte Müller-Schwefe.
Doch Medikamente allein seien noch keine Schmerztherapie. „Aktivierungs- und Trainingskonzepte werden viel zu selten eingesetzt, obwohl sie auch bei Älteren gut wirksam sind“, kritisierte Müller-Schwefe. Es sei erwiesen, dass eine multimodale Schmerztherapie die Lebensqualität verbessere, weil sie Patienten in ihrer Autonomie stärke, die Schmerzintensität reduziere und den Patienten helfe, ihre Schmerzen besser zu bewältigen, so der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie. © hil/aerzteblatt.de

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