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Neues Curriculum soll Arzt-Patienten-Kommu­nikation verbessern

Donnerstag, 7. März 2013

dpa

Heidelberg – Studien zufolge verschlechtert mangelhafte Kommunikation zwischen Arzt und Patient die Therapietreue und erhöht das Risiko von Fehldiagnosen und Falschbehandlungen. In Zukunft sollen angehende Ärzte Patientengespräche daher schon ab dem ersten Semester kontinuierlich üben. Das sieht ein deutschlandweites Kommunikationscurriculum für Medizinstudenten vor, das derzeit erarbeitet wird.

„Das Patientengespräch wurde lange Zeit unterschätzt und an den Universitäten zu wenig und zu spät gelehrt“, sagt Jana Jünger vom Universitätsklinikum Heidelberg. Nur wenn der Patient sich verstanden fühle und seinem Arzt vertraue, kooperiere er auch bei der Therapie. Ärzte, die keinen guten Kontakt zu ihren Patienten aufbauen, gefährden dagegen den Therapieerfolg und können seelische Schäden anrichten.

Etwa wenn sie Patienten oder Angehörige auf wenig feinfühlige Art mit einer belastenden Diagnose konfrontieren. Ärzte, die nicht zuhören, gelangen zudem häufiger zur falschen Diagnose, weiß Jünger: „Die wichtigsten Hinweise für die Diagnose kommen schließlich vom Patienten selbst.“

Um gemeinsam ein durchgängiges Kommunikationscurriculum für alle Studierenden zu entwickeln, tragen Vertreter aller deutschen medizinischen Fakultäten derzeit die besten Übungen und Trainingsmöglichkeiten rund um die Anamnese zusammen und erarbeiten auf dieser Basis ein Mustercurriculum.

Im Herbst 2014 soll das Kommunikationscurriculum verabschiedet werden, sodass bis spätestens 2016 alle Studierenden gut in der ärztlichen Gesprächsführung ausgebildet und geprüft werden. Das kommt dann nicht nur den künftigen Patienten zugute, sondern auch den Ärzten selbst. Denn auch das haben Studien ergeben: Wenn die Kommuni­kation mit den Patienten „rund läuft“, neigen die Ärzte weniger zu Zynismus und entwickeln seltener ein Burn-out-Syndrom. © hil/aerzteblatt.de

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