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Ärzteschaft

Was Ärzte und Psychotherapeuten unzufrieden macht

Montag, 18. März 2013

Berlin – Die meisten niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten sind grundsätzlich mit ihrem Beruf zufrieden, nicht aber mit den Rahmenbedingungen ihrer Arbeit. Beson­ders störend sind die zunehmende Einmischung der Krankenkassen in die Behandlung, die unzureichende Vergütung und die überbordende Bürokratie. Das berichtet die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV).

Hintergrund ist die Befragung aller rund 150.000 Vertragsärzte und Vertragspsycho­therapeuten zum Sicherstellungsauftrag zwischen Ende November 2012 und Anfang Januar 2013. Das Meinungs- und Sozialforschungsinstitut infas hatte rund 80.000 Rückmeldungen bekommen. Jeder Vierte von ihnen hat die Möglichkeit genutzt und zusätzlich angegeben, was er an seiner Arbeit liebt, was ihn im Praxisalltag behindert und welche Änderungen er erwartet.

„Die Auswertung der offenen Nennungen hat nochmals gezeigt, dass die Ärzte und Psychotherapeuten die ambulante Versorgung nur dann weiterhin sicherstellen wollen und können, wenn sich die Rahmenbedingungen für ihre Arbeit entscheidend ändern“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Andreas Köhler.

Zu den Forderungen der Ärzte gehörten feste, kostendeckende Preise für alle Leis­tungen, der Wegfall der leistungsfeindlichen Mengensteuerung, keine Einmischung der Krankenkassen mehr in die Therapiefreiheit und die Abschaffung der Regresse für Arznei- und Heilmittel. „Viele Ärzte klagen über unsinnige Vorschriften und, dass sie zu wenig Zeit für ihre Patienten haben. Sie fühlen sich von den Krankenkassen drangsaliert und ihre Arbeit nicht wertgeschätzt“, so der KBV-Chef. Trotzdem liebten sie ihren Beruf.

Kassenärztliche Bundesvereinigung: Klares Votum für die Beibehaltung des Sicherstellungsauftrags

Rund 80 000 Vertragsärzte und Psychologische Psychotherapeuten haben sich an der KBV-Befragung beteiligt. Das Thema hat offenbar einen Nerv getroffen. Selbst Optimisten hätten mit einer derartigen Resonanz nicht gerechnet.

Die Mitte Januar beendete Befragung hatte ergeben, dass die große Mehrheit der Ärzte und Psychotherapeuten möchte, dass KBV und Kassenärztliche Vereinigungen weiterhin die ambulante Versorgung in Deutschland sicherstellen. Allerdings wollen die meisten das nur, wenn sich die Rahmenbedingungen verbessern.

Die KBV hat die Erwartungen und Forderungen der Ärzte und Psychotherapeuten bereits in ein Positionspapier einfließen lassen, das die Vertreterversammlung Anfang März beschlossen hat und das die KBV jetzt in die politische Diskussion einbringt. Ein erstes Ziel ist, dass die Krankenkassen alle haus- und fachärztlichen Grundleistungen zu festen Preisen und ohne Mengenbegrenzungen bezahlen. © hil/aerzteblatt.de

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