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Medizin

Nekrotisierende Enterokolitis: Stammzellen aus dem Fruchtwasser lindern Darmentzündung

Montag, 25. März 2013

London – Britische Forscher haben möglicherweise eine neue Therapie der nekroti­sierenden Enterokolitis entdeckt, die eine gefürchtete Komplikation bei extremen Frühgeborenen ist. In Gut (2013; doi:10.1136/gutjnl-2012-303735) berichten sie, wie neugeborene Ratten nach der intraperitonealen Injektion von Stammzellen aus dem Fruchtwasser die schwere Darmkrise überlebten.

Bei einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm entwickelt jedes zehnte Neugeborene in den ersten Lebenswochen ein akutes Abdomen. Ursache ist eine schwere Entzündung der Darmwand, die therapeutisch oft nicht beherrschbar ist. Viele Neugeborene entwickeln eine lebensgefährliche Peritonitis und sterben an der folgenden Sepsis.

Die Ursachen der nekrotisierenden Enterokolitis sind weiterhin unbekannt, die Unreife des Darms, der nur unzureichend auf die Nahrungszufuhr vorbereitet ist, könnte ein Grund sein. Ein Team um Simon Eaton vom Institute of Child Health glaubt jetzt einen Weg gefunden zu haben, die Störung behandeln zu können. Neugeborene Ratten mit einer künstlich induzierten nekrotisierenden Enterokolitis wurden mit Stammzellen aus der Amnionflüssigkeit der Nager behandelt.

Nach dem Bericht der Forscher fanden die Stammzellen nach einer intraperitonealen Injektion eigenständig den Weg in die Schleimhaut, wo sie die Entzündungsreaktion abmilderten. Die Stammzelltherapie soll die Inzidenz der Erkrankung gesenkt, den makroskopischen Zustand des Darms normalisiert und die intestinale Funktion verbessert haben. Die Forscher führen die günstigen Wirkungen unter anderem auf die Modulation von Stromazellen in der Lamina propria der Darmschleimhaut zurück, die das Enzym Cyclooxygenase 2 bilden.

Die Forschung befindet sich nach Auskunft der Forscher noch in einem frühen Stadium, eine klinische Anwendung sei derzeit noch nicht geplant, teilten sie den Medien mit.

© rme/aerzteblatt.de

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