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Politik

Neues Wohlstandsmaß umfasst auch die Gesundheit

Dienstag, 16. April 2013

Berlin – ­ Die Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ hat ein neues Maß zur Messung des Wohlstands in Deutschland vorgeschlagen, das neben dem materiellen Wohlstand auch die Bereiche Soziales und Ökologie umfassen soll. Häufig sei bislang das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Messzahl für Wohlstand und Lebens­qualität herangezogen worden, heißt es in dem Abschlussbericht der Kommission, dem gestern alle fünf Fraktionen im Bundestag zustimmten. Das BIP sei dafür jedoch nicht geeignet.

Das neue, „W³ Indikatoren“ genannte Wohlstandsmaß umfasst zehn sogenannte Leitindikationen: im Bereich „Materieller Wohlstand“ die Einkommensverteilung, das BIP und die Staatsschulden, im Bereich „Soziales/Teilhabe“ die Bereiche Freiheit, Gesundheit, Bildung und Beschäftigung sowie im Bereich „Ökologie“ die Bereiche Artenvielfalt national, Stickstoff national und Treibhausgase national.

„Der Erhalt von Freiheit und Demokratie, soziale Inklusion durch einen guten Bildungs­abschluss und Arbeit für möglichst viele sowie Gesundheit spielen künftig eine Rolle, wenn die Gesellschaft prüft, wie es um den eigenen Wohlstand steht“, heißt es in dem Bericht. Zugleich zeige das neue breitere Wohlstandsmaß, ob dieser Wohlstand nachhaltig sei, indem Umweltqualität und Staatsverschuldung einbezogen würden.

Darüber hinaus hat die Kommission mit den „Warnlampen“ weitere „Indikatoren im Hintergrund“ definiert, die die Leitindikatoren ergänzen und nur dann sichtbar werden sollen, wenn diese sich negativ entwickeln.

Für den Bereich Gesundheit hat die Kommission als Leitindikator die durchschnittliche Lebenserwartung definiert, „da es sich hier um ein vergleichsweise bekanntes, intuitiv zugängliches Konzept handelt“. Als „Warnlampe“ schlägt sie die Zahl der in Gesundheit verbrachten Lebensjahre vor, also „die Anzahl von Jahren, die eine Person erwartungsgemäß in gesundem Zustand“, ohne gesundheitliche Einschränkungen oder Behinderungen, erleben wird. 

Die Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ war im Jahr 2010 vom Deutschen Bundestag eingesetzt worden, um unter anderem den Stellenwert von Wachstum in Wirtschaft und Gesellschaft zu untersuchen und einen ganzheitlichen Wohlstandsindikator zu entwickeln. © fos/aerzteblatt.de

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