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Ärzteschaft

Öffentlicher Gesundheitsdienst leidet unter Ärztemangel

Donnerstag, 25. April 2013

Berlin – Die Zahl der Fachärztinnen und Fachärzte für öffentliches Gesundheitswesen (ÖGW) ist zwischen 2000 und 2011 bundesweit um rund 20 Prozent zurückgegangen. Jede siebte ausgeschriebene Facharztstelle in den Gesundheitsämtern bleibt länger als sechs Monate unbesetzt. „Der öffentliche Gesundheitsdienst leidet unter Nachwuchs­mangel“, erklärte Ute Teichert-Barthel.

Die Verantwortlichen in den Ländern und Kommunen hätten die Größe des Problems allerdings noch nicht erkannt, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) am Donnerstag in Berlin anlässlich der Eröffnung des 63. Wissenschaftlichen Kongresses des Verbandes.

Teichert-Barthel sieht die Hauptursache für den Ärztemangel im ÖGD in der deutlich niedrigeren Bezahlung der Ärzte gegenüber denen in den kommunalen Krankenhäusern oder beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen. Das Gehaltsniveau im ÖGD liege zwischen zehn und 20 Prozent unter dem der dort angestellten Ärzte. „Ein Facharzt verdient im ÖGD rund 900 Euro weniger pro Monat als sein Kollege im Krankenhaus“, sagte Teichert-Barthel.

Zusätzlich erschwert werde die Situation, weil die rückläufigen Arztzahlen im ÖGD mit einem deutlich steigenden Durchschnittsalter einhergingen. Ende 2000 kamen auf einen berufstätigen Facharzt unter 50 Jahren 1,3 Kollegen über 50. Ende 2011 waren es 4,3 Kollegen über 50. „2011 gab es bundesweit nur elf Fachärzte für Öffentliches Gesundheitswesen, die jünger als 40 Jahre alt waren“, betonte Teichert-Barthel.

„Diese Situation bereitet uns große Sorgen“, so die BVÖGD-Vorsitzende. Es werde zunehmend schwierig, bei derart enger Personaldecke die Aufgaben beispielsweise in der Prävention von Erkrankungen, bei Infektionsausbrüchen oder bei der Hygieneüberwachung in Krankenhäusern, Altenheimen oder Arztpraxen zu gewährleisten. „Auch die politisch Verantwortlichen sind in der Pflicht, im Sinne der Daseinsfürsorge für Bürgerinnen und Bürger den ÖGD ausreichend finanziell und personell auszustatten“, forderte Teichert-Barthel. © HK/aerzteblatt.de

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