Vermischtes
Fachgesellschaft fordert regelmäßige Kontrolle von Leberwert ALT
Donnerstag, 2. Mai 2013
Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) fordert, die Alanin-Aminotransferase (ALT) im Rahmen der alle zwei Jahre stattfindenden Gesundheitsuntersuchung zu kontrollieren. „Viele Menschen in Deutschland haben erhöhte Leberwerte und tragen somit das Risiko, eine schwere Lebererkrankung zu entwickeln“, erklärte Stefan Zeuzem, Vorstandsmitglied der DGVS und Direktor der Medizinischen Klinik 1 am Universitätsklinikum Frankfurt am Main.
Doch leider werde das Problem oftmals zu spät erkannt. „Eine einfache Präventionsmaßnahme wie die Kontrolle des Leberwertes ALT könnte vielen Menschen das Schicksal ersparen, an unheilbaren Spätfolgen wie einer Leberzirrhose oder Leberzellkrebs zu erkranken“, ist Zeuzem überzeugt. Lebererkrankungen seien im Frühstadium oft gut behandelbar.
Die Alanin-Aminotransferase gehört zu den Enzymen, die in den Leberzellen Stoffwechselaufgaben erledigen. Bei einer Schädigung gelangen sie ins Blut. Sie sind dann in einer Blutprobe nachweisbar. „Unter den verschiedenen Leberwerten ist die ALT zur Früherkennung besonders gut geeignet, da sie frühzeitig im Blut nachweisbar ist“, erklärte Zeuzem. Die ALT-Testung sei zudem einfach, in jedem Diagnostiklabor als Standard etabliert und sehr kostengünstig.
Die Fachgesellschaft ist überzeugt, dass die Aufnahme des Wertes in die Vorsorgeuntersuchung hohe Folgekosten vermeiden würde, die mit der Behandlung fortgeschrittener Lebererkrankungen einhergehen. „Außerdem würde verhindert, dass Patienten mit unerkannter Virushepatitis unwissentlich andere Menschen anstecken“, so Zeuzem. © hil/aerzteblatt.de
