Medizin
Polio zurück in Somalia
Montag, 13. Mai 2013
Genf – Die Bemühungen um die weltweite Eradikation der Polio hat erneut einen Rückschlag erlitten. In dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Somalia ist ein Erkrankungsfall aufgetreten. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilt, erkrankte in der Nähe der Hauptstadt Mogadishu ein 32 Monate altes Mädchen.
Die letzte Polio-Erkrankung hatte es in Somalia im Jahr 2007 gegeben. Seit 2009 hatte der Bürgerkrieg geplante Impfaktionen verhindert. Damit besteht bei den Kleinkindern eine Impflücke, in die das Virus eindringen könnte. Als Gegenmaßnahme sollen noch in dieser Woche 350.000 Kinder in der Region Banaadir geimpft werden, wo die jetzige Erkrankung aufgetreten ist.
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Es ist die erste Erkrankung in diesem Jahr außerhalb der Endemieländer Pakistan, Afghanistan und Nigeria. Bis zum 8. Mai wurden von dort nur 26 Erkrankungen gemeldet gegenüber 53 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zu bedenken ist allerdings, dass eine Polio-Infektion nur zu einem geringen Prozentsatz zur Kinderlähmung führt. Auch nach der letzten Erkrankung müssten die Impfungen deshalb noch eine Zeit lang fortgesetzt werden. © rme/aerzteblatt.de

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