Ärzteschaft
Ärztetag fordert breiteres Auswahlverfahren zum Medizinstudium
Freitag, 31. Mai 2013
Hannover – Die Kultusministerkonferenz soll die Kriterien für die Vergabe von Medizin-Studienplätzen überprüfen. Soziale Kompetenz und Engagement im medizinischen Bereich müssen einen höheren Stellenwert erhalten als bisher. Das fordert der 116. Deutsche Ärztetag.
„Wenn nur Kandidaten mit 1,0er Abitur Medizin studieren, dann haben wir viele tolle Leute, die in der Wissenschaft und an Uni-Kliniken arbeiten wollen. Die Gefahr ist aber da, dass wir nicht genug Leute haben, die bereit sind, als Landarzt zu arbeiten“, hatte der Präsident der Bundesärztekammer, Frank-Ulrich Montgomery, Mitte Mai in einem Interview mit der Rheinischen Post erläutert.
Der Deutsche Ärztetag hat deswegen die medizinischen Fakultäten der Universitäten aufgefordert, die Möglichkeit zu nutzen, ihre Studierenden zu 60 Prozent selbst auszuwählen und die Bewerbungen nicht an die zentrale Vergabestelle zurückzugeben.
PJler sollen Vergütung erhalten
In einem weiteren Beschluss forderte das Ärzteparlament von den Universitätskliniken und akademischen Lehrkrankenhäusern eine angemessene Aufwandsentschädigung für die Studierenden im Praktischen Jahr (PJ). Pflichttertialen an den Heimatuniversitäten oder deren Lehrkrankenhäusern lehnten die Ärztetagsdelegierten ab, um die vollständige Mobilität im PJ zu gewährleisten.
Keine Verkürzung des Medizinstudiums
Weiterhin sprach sich der Deutsche Ärztetag gegen die Verkürzung des Medizinstudiums von sechs auf fünf Jahre aus. Er forderte das Europaparlament auf, eine entsprechend geplante EU-Richtlinie in der vorliegenden Fassung nicht zu verabschieden.
© hil/aerzteblatt.de

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