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Ärzte wollen Blutspende-Verbot für Homosexuelle lockern

Montag, 24. Juni 2013

dpa

Blutspendeverbot für Homosexuelle soll gelockert werden

Köln – Die Bundesärztekammer (BÄK) will sich dafür einsetzen, dass das Blutspende-Verbot für homosexuelle Männer gelockert wird. Künftig sollen Menschen mit riskantem Sexualverhalten nach Ansicht der BÄK nicht mehr dauerhaft von der Blutspende ausgeschlossen werden. Stattdessen soll es eine Befristung geben. Die Spende wäre dann wieder erlaubt, wenn die Betroffenen eine bestimmte Zeit keinen riskanten Sex hatten. Die BÄK will auf eine Änderung des EU-rechtlichen Rahmens hinwirken und steht derzeit dazu im Gespräch mit dem Bundesgesundheitsministerium, wie BÄK-Sprecher Samir Rabbata mitteilte.

Der Blutspende-Ausschluss von „Männern, die Sex mit Männern haben“ ist seit langem in den Hämotherapie-Richtlinien verankert. Es handelt sich um eine Vorsichtsmaßnahme zum Schutz der Empfänger von Blutprodukten. Unstrittig ist, dass risikobehaftetes Sexualverhalten von Blutspendern, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung Auswirkungen auf die Virussicherheit der aus der entsprechenden Spende hergestellten Blutprodukte haben kann.

Der jetzige BÄK-Vorschlag geht auf die Empfehlung einer Arbeitsgruppe aus Vertretern des Ständigen Arbeitskreises „Richtlinien Hämotherapie“ nach §§ 12a und 18 Transfusionsgesetz (TFG) des Wissenschaftlichen Beirats der BÄK und des „Arbeitskreises Blut“ nach § 24 TFG zurück. „Eine entsprechende Änderung der Hämotherapie-Richtlinien der Bundesärztekammer ist jedoch derzeit aufgrund der europäischen Rechtslage nicht möglich“, erläuterte Rabbata.

Unterstützung für den Vorstoß kam von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). „Es ist eine medizinische Entscheidung, aber der faktische Ausschluss von homosexuellen Männern wird nicht verstanden.“ Wenn bessere medizinische Kriterien von den Experten gefunden würden, sei das ein Fortschritt. © BH/aerzteblatt.de

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