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Jeder fünfte Mitarbeiter des britischen Gesundheitswesens sieht sich als Mobbing-Oper

Dienstag, 2. Juli 2013

dpa

London – Jeder fünfte Mitarbeiter des britischen Gesundheitssystems gibt an, in den letzten sechs Monaten am Arbeitsplatz schikaniert oder gemobbt worden zu sein. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des British Medical Journals (BMJ Open, doi:10.1136/bmjopen-2013-002628).

Nahezu 3.000 Mitarbeiter des britischen Gesundheitswesens beantworteten dazu einen Fragebogen, der darauf abzielte, negatives und tyrannisches Verhalten zu erkennen. Einen weiteren Fragebogen haben die Autoren eingesetzt, um die Auswirkungen von Schikane auf die Psyche zu untersuchen.

Die Umfrage umfasste laut den Autoren alle Kategorien von Beschäftigten. Der Haupt­anteil bestand aber aus Unterstützungspersonal, Arztanwärtern und Pflegepersonal. 19,9 Prozent von ihnen gaben an, in den vergangenen sechs Monaten von Kollegen schika­niert oder gemobbt worden zu sein, in einer Häufigkeit von „selten“ bis „täglich“. 43 Pro­zent hatten erlebt, wie andere Mitarbeiter Opfer von Schikane wurden.

Die Verhaltensweisen, über die am häufigsten berichtet wurde, waren nicht zu bewältigende Arbeitsanforderungen, das Zurückhalten von Schlüsselinformationen, öffentliche Demütigung, absichtliches Ignorieren und Anschreien.

51 Prozent der Betroffenen waren demnach durch ihren Chef oder eine andere Führungsperson Opfer geworden, 31 Prozent beschuldigten ihre Kollegen und 18 Prozent sahen die Arbeitskultur als Grund für den Missstand.

Nur zwischen 2,7 und 14 Prozent der Betroffenen haben der Studie zufolge das Fehl­verhalten einer Autoritätsperson gemeldet. Als Gründe dafür gaben die Befragten an, dass sie nicht glaubten, dadurch etwas ändern zu können. Außerdem befürchtete sie als Unruhestifter angesehen zu werden und hatten die Sorge, die Situation zu ver­schlimmern.

Die Autoren weisen darauf hin, dass Schikane erwiesenermaßen ernstzunehmende Auswirkungen auf physische und geistige Gesundheit haben könne. Frühere Studien hätten ergeben, dass dadurch das Risiko für Versagen oder schlechtere Leistung steige, was sich in der Versorgung der Patienten niederschlage. © hil/aerzteblatt.de

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